Das Risiko für Frauen, eine venöse Thromboembolie zu bekommen, sei im ersten Jahr der Pilleneinnahme am höchsten. Das sei jedoch bei allen Antibabypillen so, teilte die Arzneimittelbehörde Swissmedic am Donnerstag mit.
Nach der Auswertung der aktuellsten Daten und Studien zu den Risikofaktoren kommt Swissmedic zum Schluss, dass die Antibabypillen «nur nach sorgfältiger Abklärung durch den Arzt verschrieben werden sollten». Frauen mit erhöhten Risikofaktoren sollten generell auf eine hormonelle Verhütungsmethode verzichten.
Risiko bei Rauchen und Übergewicht
Zu den Risikofaktoren zählt Swissmedic genetische Veranlagung zu Thrombosen, Übergewicht und Rauchen. Bei den Pillen mit Drospirenon (wie auch bei «Yaz» oder «Yasmin») sei das Thrombose-Risiko etwas tiefer als bei Pillen der dritten Generation. Im Vergleich mit den älteren Pillen der zweiten Generation sei die Gefahr aber doppelt so gross.
Untersuchung nach Todesfall
Die Arzneimittelbehörde hatte die Untersuchung nach Zwischenfällen mit den Pillen der vierten Generation angeordnet. Mitte September war eine junge Frau an einer Lungenembolie gestorben, die sie nach der Einnahme der Pille «Yaz» erlitten hatte.
Bereits Ende Mai hatte eine andere Pille, «Yasmin», für Schlagzeilen gesorgt: Wenige Wochen nachdem eine 16-Jährige mit der Einnahme von «Yasmin» begonnen hatte, erlitt sie eine Lungenembolie. Nach drei Monaten künstlichen Komas erwachte die junge Frau schwer behindert (Blick.ch berichtete).
Die Pillen «Yasmin» und «Yaz» der Firma Bayer enthalten die Wirkstoffe Drospirenon und Ethinylestradiol. Es sind Verhütungspillen der vierten Generation. Sie sind bei Frauen beliebt, weil sie zu einer geringeren Gewichtszunahme führen als Pillen älterer Generation.
Der Wirkstoff Drospirenon ist ebenfalls in den Pillen «Yasminelle», «Aida» und «Petibelle» enthalten. Dass viele hormonelle Verhütungspräparate das Thrombose-Risiko erhöhen, ist schon lange bekannt. (SDA/snx)