Der Rettungsdienst darf nicht über diese Brücke in Freiburg
Ambulanz in Not

Neben der chronisch verstopften Poya-Brücke führt auch die alte, für den privaten Verkehr gesperrte Zähringer-Brücke über die Saane. Zum Ärger des Rettungsdienstes Sense dürfen Ambulanzen nur im Notfall durch, während den Taxis die uneingeschränkte Benutzung gestattet ist.
Publiziert: 27.02.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:05 Uhr
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«Entscheid aus Absurdistan»: Die Zähringerbrücke ist für normale Patiententransporte tabu.
Foto: Peter Gerber
Gabriela Battaglia

Freiburg ist stolz auf die neue Poya-Brücke. Das imposante Bauwerk über die Saane wurde am 12. Oktober 2014 eröffnet. Seither ist die alte Verbindung in die Stadt, die Zähringerbrücke, für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Nur ÖV-Fahrzeuge, Taxis, Velos und Motorräder dürfen über die Brücke fahren.

Auf der Poya-Brücke kommt es in Stosszeiten regelmässig zu Staus. Auch für die Ambulanzen des Rettungsdienstes Sense gibt es dann kein Durchkommen. Die Firma aus Wünnewil FR fährt täglich Patienten aus dem Saanebezirk ins Kantonsspital Freiburg. «Unsere Ambulanzen dürfen nur mit Blaulicht auf die Zähringerbrücke ausweichen», sagt Co-Firmenchef Philipp Boschung (34). «Bei allen anderen Patienten-Transporten müssen wir über die Poya-Brücke. In der Rushhour verlieren wir so viel Zeit.»

Ambulanzdienste dürfen Blaulicht und Sirene nur bei Notfällen einsetzen. Die Sense-Ambulanzen stecken auf der Poya-Brücke oft bis zu einer halben Stunde im Stau. «Das ist sehr unangenehm für unsere Patienten. Könnten wir auf die alte Brücke ausweichen, stünden unsere Ambulanzen für einen neuen Einsatz schneller bereit», so Boschung.

Der Rettungsdienst beantragte im April 2015 beim Freiburger Gemeinderat, dass seine Ambulanzen zu Stosszeiten auch ohne Blaulicht auf die alte Brücke ausweichen dürfen. Doch SP-Gemeinderat Thierry Steiert lehnte das Gesuch ab. Es handle sich um eine «reine Sache der Bequemlichkeit». Eine Ausnahmeregelung wäre eine «Ungleichbehandlung» des motorisierten Individualverkehrs.

Der Rettungsdienst erhob Einsprache. Der Gemeinderat schaltete das Bundesamt für Strassen ein. Dieses stützt im Prinzip den Entscheid der Behörde. Angesichts des Umwegs und des Zeitfaktors müsse aber geprüft werden, ob der «Grundsatz der Verhältnismässigkeit» respektiert sei.

Dennoch erhielt Boschung am 15. Februar erneut einen negativen Bescheid. «Der Entscheid einer Behörde aus Absurdistan», kritisiert der Unternehmer. «Taxis dürfen uneingeschränkt über die Zähringer-Brücke fahren.»

Der Gemeinderat argumentiert, Taxis würden einen Service public erbringen. Der Umweg über die Poya-Brücke sei deshalb für diese unzumutbar und verteuere die Fahrt für Kunden. «Die Zeit, die wir im Stau stehen, verursacht auch Mehrkosten», kontert Boschung. «In erster Linie für die Krankenkassen.» Boschung gibt sich nicht geschlagen: «Wir reichen nächste Woche Beschwerde beim Oberamt des Saanebezirks ein.»

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