Abderrahim M. wollte ins IS-Camp
Sechs Jahre Knast für K1-Schweizermeister

Kampfsportler Abderrahim M. wurde von einem Mailänder Gericht zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der einstige K1-Schweizermeister plante ein Attentat auf den Vatikan.
Publiziert: 15.02.2017 um 02:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:40 Uhr
Sechs Jahre Haft: Abderrahim M. wurde in Mailand wegen internationalem Terrorismus verurteilt.
Foto: polizia di stato

Der gebürtige Marokkaner Abderrahim M.* (29) wurde in Mailand zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte sechseinhalb Jahre Gefängnis für den in Italien lebenden Islamisten gefordert. Grund: Internationaler Terrorismus. M. entpuppte sich als Teil einer Terrorzelle aus der italienischen Region Varese.

Der K-1-Schweizermeister plante, sich mit seiner Frau und seinen zwei ­kleinen Kindern nach Syrien abzusetzen und sich dort dem IS anzuschliessen. Dann wollte er als ausgebildeter Dschihadist nach Italien zurückkehren und sich im Vatikan in die Luft sprengen.

Seine Frau muss fünf Jahre in den Knast

Doch die Anti-Terrorspezialisten kamen ihm zuvor und verhafteten ihn im April 2016. Seine Frau Salma B. wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Den beiden wurde das Sorgerecht für ihre zwei minderjährigen Kinder entzogen.

M. lebte in Italien und trainierte jahrelang fast täglich in einem Kampfsportzentrum in Canobbio bei Lugano. 2013 und 2014 gewann er sogar den Schweizermeister-Titel im K-1. In dieser Disziplin treffen sich Kämpfer aus verschiedenen Kampfsportarten – es ist fast alles erlaubt.

Islamisten-Shirts getragen

2015 wurden die Tessiner Behörden wegen seiner sportlichen Erfolge auf ihn aufmerksam. Im Ring trug er T-Shirts mit islamistischen Motiven und fiel mit einschlägigen Gesten auf. (meg)

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