Die erweiterten Nichtraucherzonen wurden unter anderem am Bahnhof Stadelhofen getestet. Die Test verliefen positiv. Ab dem 1. Juni 2019 werden alle Bahnhöfe in der Schweiz grundsätzlich rauchfrei sein. Für die Raucher gibt es spezielle Raucherzonen.
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Ab 1. Mai 2010
Rauchverbot für die ganze Schweiz

BERN – In den meisten Kantonen ist das Rauchen in Restaurants und Bars bereits verboten. Jetzt hat auch der Bund das Gesetz zum Schutz vor Passivrauchen in Kraft gesetzt.
Publiziert: 28.10.2009 um 13:42 Uhr
|
Aktualisiert: 22.02.2019 um 12:43 Uhr

Nun ist es offiziell: Ab 1. Mai 2010 ist das Rauchen in der ganzen Schweiz in den meisten Restaurants und Bars, aber auch in geschlossenen öffentlichen sowie in Arbeitsräumen verboten. Der Bundesrat hat heute das entsprechende Gesetz in Kraft gesetzt.

Ausnahmen sind aber möglich. Etwa können weniger als 80 Quadratmeter grosse Restaurationsbetriebe als Raucherlokale zugelassen werden. Grössere Lokale können Fumoirs für Raucher einrichten. Nicht mehr geraucht werden darf ab dem 1. Mai 2010 auch in Einkaufszentren, Schulen, Sportanlagen und weiteren Einrichtungen.

Im Einzelbüro und im Freien erlaubt

Untersagt ist das Rauchen grundsätzlich auch in Arbeitsräumen. Wer aber in einem Einzelbüro oder im Freien arbeitet, darf ebenfalls rauchen. Betriebe können ihren Angestellten zudem Raucherräume zur Verfügung stellen. Diese müssen genügend belüftet sein.

In den meisten Kantonen werde die neue Regelung nichts ändern, sagte Gesundheitsminister Pascal Couchepin vor den Medien. In 18 Kantonen gebe es bereits Gesetze zum Schutz vor dem Passivrauchen. In 15 dieser Kantone seien die Gesetze strenger als jene vom Bund; Raucherlokale seien dort verboten.

Interessenverbände hatten die Verordnung zum Gesetz in der Vernehmlassung heftig kritisiert. Drei Punkte seien geändert worden, sagte Thomas Zeltner, der Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Zum einen wurde die Grösse der Fumoirs statt auf höchstens 80 Quadratmetern auf maximal ein Drittel der Gesamtfläche des Lokals festgesetzt. In den meisten Kantonen gelte diese Regelung, sagte Zeltner dazu.

Definition des geschlossenen Raumes offen

Offen lasse die Verordnung die Definition eines geschlossenen Raumes. Das sei eine Frage der Umsetzung, und dafür seien die Kantone zuständig, sagte Zeltner.

Die Luft in Raucherräumen muss gemäss Verordnung gut und die Räume adäquat belüftet sein. Wie und wie weit dies zu geschehen hat, ist ebenfalls im Zuständigkeitsbereich der Kantone.

Auch Kantone, die über keine eigenen Gesetze zum Schutz vor dem Passivrauchen verfügen, müssen das Bundesgesetz anwenden.

Mindeststandard

Das Gesetz auf Bundesebene setzt einen Mindeststandard fest. Die Kantone können eigene, strengere Regeln erlassen.

Der Lungenliga geht die Regelung des Bundes zu wenig weit. Sie sammelt zurzeit Unterschriften für eine Volksinitiative, die ein Rauchverbot in sämtlichen öffentlich zugänglichen Räumen verlangt. (SDA)

Hier kommt das Rauchverbot zum Zug
  • Gebäude der öffentlichen Verwaltung
  • Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen
  • Kinderheime, Altersheime und vergleichbare Einrichtungen
  • Einrichtungen des Straf- und Massnahmenvollzugs
  • Bildungsstätten
  • Museen, Theater, Kinos
  • Sportstätten
  • Restaurants und Hotels
  • Gebäude und Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs
  • Verkaufsgeschäfte und Einkaufszentren
  • In geschlossenen Räumen, in denen mehrere Personen arbeiten
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  • Nach einigen stunden normalisiert sich der Sauerstofftransport im Blut. Dadurch wird die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit gesteigert.
  • Ab zwei Tagen beginnt sich das Herzinfarktrisiko zu verringern und der Geruchs- und Geschmackssinn verbessern sich deutlich.
  • In den folgenden Wochen Rauchabstinenz reinigt sich der Körper, der Kreislauf und die Lunge beginnen sich zu stabilisieren.
  • Nach etwa fünf Jahren liegt das Herzinfarktrisiko wieder annähernd bei demjenigen eines Nichtrauchers. Auch die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden sinkt markant.
  • Das Risiko an raucherspezifischen Krebserkrankungen wie Mund-, Luft- und Speiseröhrenkrebs zu erkranken sinkt nach 10 Jahren um etwa die Hälfte und nach etwa 15 Jahren befindet sich die Gefahr für Herzkreislauferkrankungen wieder auf dem Level eines Nichtrauchers.

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