Seine weltlichen Gefühle brachten ihn in Bedrängnis. Pfarrer A. W.* (46) aus Subingen SO hatte sich in die exotische Schönheit I. M.* verliebt. Doch die Frau brachte den Gottesmann nicht nur vom rechten Weg ab, sondern auch in die Zelle. Sie missbrauchte A. W. als Drogenkurier und Geldwäscher. Weihnachten 2014 wurde der Pfarrer mit drei Kilo Koks am Flughafen Zürich geschnappt (BLICK berichtete).
Im Sommer 2016 verurteilte das Bezirksgericht Bülach ZH A. W. zu einer teilbedingten Strafe von 27 Monaten. Sieben Monate sollte der Gottesmann absitzen. Dank Anfechtung entkam A. W. dem Knast.
Wunsch nach neuem Job
Nach der Verurteilung äusserte der Koks-Pfarrer im BLICK einen Wunsch: «Ich suche eine Stelle. Als Pfarrer nimmt mich wohl niemand mehr, aber ich nehme wirklich jeden Job an, der mit angeboten wird.»
Anscheinend wurden seine Gebete erhört. Denn nach seiner Entlassung fand A. W. schnell einen Job als Call-Center-Mitarbeiter. Und: Nach BLICK-Informationen darf der Koks-Pfarrer mittlerweile sogar wieder predigen. Im Januar hat A. W. eine befristete Stelle als Pfarrer in Melchnau BE angetreten.
Gemeindemitglieder wurden nicht über Vorleben des Pfarrers informiert
Einziger Schönheitsfehler: In Melchnau hält sich die Freude über das Kanzel-Comeback des Koks-Pfarrers in Grenzen. Einige Gemeindemitglieder erfuhren erst aus dem Internet vom Vorleben des Gottesmannes. Sie sind sauer, dass der Kirchenrat nicht transparenter über die Personalie informierte. «Das ist für uns schon sehr bedenklich. Hier wusste niemand, dass wir einen Drogen-Pfarrer bekommen», sagt ein Gemeindemitglied zu BLICK.
Auf BLICK-Nachfrage wollte Kirchenratspräsidentin Chantal Lanz nichts zur Personalie sagen. Auch mit Pfarrer A. W. war nicht zu sprechen – er hat von seiner neuen Gemeinde einen Maulkorb bekommen.
*Namen der Redaktion bekannt
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