8 Jahre Knast für den Aargauer (32), der seine beiden Stieftöchter (6 und 7) missbraucht hat
Versteckspiel für Sascha S. ist vorbei!

Sascha S. (32) hat über Jahre hinweg seine beiden Stieftöchter (damals 6 und 7) sexuell missbraucht. Den ersten Prozess im Dezember 2016 schwänzte er. Gestern nun wurde er für seine Taten zu acht Jahren Knast verurteilt.
Publiziert: 30.03.2017 um 23:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:25 Uhr
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Beim Reinführen ins Gerichtsgebäude in Lenzburg AG duckte sich Sascha S. (32) gestern – er will nicht erkannt werden.
Foto: Claudio Meier
Ralph Donghi

Feige hält sich Sascha S.* (32) die Hände vors Gesicht. Sein Versteckspiel ist vorbei. In Hand- und Fussfesseln wird der Aargauer vors Bezirksgericht Lenzburg AG geführt.

Im Dezember war es noch anders. Da ist Sascha S. nicht zum Prozess erschienen. Obwohl er sich wegen sexueller Übergriffe auf seine beiden Stieftöchter (damals 6 und 7 Jahre alt) hätte verantworten müssen. BLICK berichtete damals über seine Taten und den geschwänzten Termin. S. konnte bald verhaftet werden.

Namen seiner Opfer tätowiert

Gestern nun sass der Temporärarbeiter um 8.15 Uhr auf dem Anklagestuhl. Schon kurze Zeit später folgte für die Angehörigen der Opfer ein weiterer Tiefschlag. Es stellte sich heraus: Sascha S. hatte sich, nachdem er 2015 aus der U-Haft gekommen war, die Namen seiner Opfer auf die Oberarme tätowieren lassen. Und: Er fuhr sogar nach Thailand in die Ferien.

«Stieftöchter immer nahe beim Herzen»

Sein Fehlen am ersten Prozesstermin begründet Sascha S. damit, dass sein neuer Anwalt damals zu wenig Zeit fürs Aktenstudium gehabt habe. Und das Tattoo habe er nur, damit er seine Stieftöchter «immer nahe beim Herzen» trage. Und überhaupt: Die Thailand-Reise habe ihm gutgetan. Zudem habe er dort «keinen sexuellen Kontakt mit Minderjährigen» gehabt.

Die sexuellen Handlungen an den Stieftöchtern gibt Sascha S. offen zu – auch dass er seine Taten filmte. Grund: Er sei pädophil. Von Nötigung oder Vergewaltigung will er aber nichts wissen. Emotionslos spricht er von beidseitiger Zuneigung. Rückfallgefahr? «Null», so Sascha S. Das Einzige sei: Er müsse von den Pornos wegkommen.

Acht Jahre Knast

Für den Staatsanwalt hat Sascha S. «das Vertrauensverhältnis schamlos ausgenutzt», seine Stieftöchter über Jahre «oral, anal, vaginal» missbraucht. Die Forderung: acht Jahre Gefängnis. Das Gericht folgt dem Antrag. Zudem muss Sascha S. zahlen: 2000 Franken Geldstrafe und hohe Gerichtskosten. Den Stieftöchtern 20’000 und 3000 Franken Genugtuung. Und: Er muss weiter in die Therapie. Die Angehörigen der Opfer zeigten sich nach dem Urteil erleichtert. Sascha S. sitzt im vorzeitigen Strafvollzug. Endlich.

*Name der Redaktion bekannt

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