Syrer läuft mit Machete in einen Laden
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«Leg dich auf den Boden!»:Video zeigt Verhaftung des Syrers

Mit Machete bewaffnet – er hatte seine Ehefrau und ihre ganze Familie im Visier
Syrer legt Brände in Essen (D) – 30 Verletzte

In der deutschen Stadt Essen hat ein Syrer Brände gelegt und Menschen mit einer Machete bedroht. 30 Personen wurden laut Polizei verletzt, darunter acht Kinder.
Publiziert: 29.09.2024 um 07:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2024 um 14:01 Uhr
Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, sollen den Macheten-Mann zeigen.
Foto: X @nycrox
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Marian NadlerRedaktor News

Am Samstagabend kam es in der deutschen Stadt Essen im Quartier Altenessen zu Bränden in zwei Mehrfamilienhäusern. Ausserdem fuhr in Essen-Katernberg ein Lieferwagen in zwei Geschäfte. Die Polizei konnte einen Verdächtigen in Tatortnähe festnehmen. Es wurden 30 Personen verletzt.

Gegen 17.10 Uhr gingen bei der Feuerwehr und der Polizei zahlreiche Notrufe zu einem Brand an der Pielstickerstrasse ein. Kurz darauf brannte es in einem Mehrfamilienhaus an der Zollvereinstrasse. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Brände löschen und mussten Verletzte versorgen. Unter den 30 Verletzten befanden sich acht schwer verletzte Kinder. Zwei der Kinder schweben noch in Lebensgefahr. Der Fernsehsender WDR berichtete sogar von 31 Verletzten, darunter 17 Schwerverletzte.

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Ein Feuerwehrsprecher sagte im TV, es sei zu hochdramatischen Szenen gekommen. Kinder und Frauen hätten aufgrund des versperrten Fluchtwegs in Rauch gehüllt am Fenster gestanden und geschrien. Nachbarn reagierten gedankenschnell und stellten in den unteren Geschossen Leitern für eine schnelle Rettung auf. Die Feuerwehr baute Sprungkissen auf und rettete Bewohner zudem per Drehleiter. Am Sonntagmorgen waren die Brände gelöscht. Es gab viele, teils schwere Rauchgasvergiftungen.

Syrer festgenommen

Wenige Minuten darauf fuhr ein Lieferwagen in zwei Geschäfte an der Katernberger Strasse und am Meybuschhof. An diesen beiden Tatorten entstanden Sachschäden, es wurden dort keine Personen verletzt.

In unmittelbarer Tatortnähe konnte eine Streifenwagenbesatzung einen Tatverdächtigen festnehmen. Er hatte ein Messer und eine Machete dabei. Beim Festgenommenen handelt es sich um einen Essener (41) mit syrischer Staatsangehörigkeit.

Oberbürgermeister Kufen meldet sich zu Wort

Ein Video, das in den sozialen Medien kursiert, zeigt, wie der Syrer vor der Festnahme in einem Hinterhof von mehreren Männern minutenlang mit Stangen und Schaufeln in Schach gehalten und geschlagen wird. Dann taucht die Polizei mit mehreren Einsatzkräften auf und fordert den Mann mit gezogener Waffe auf, seine Waffen wegzuwerfen und sich auf den Boden zu legen. Der Mann fügt sich, und die Handschellen klicken.

Die deutsche Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und prüft die Zusammenhänge der Taten. Auch die konkrete Motivlage des Festgenommenen ist Gegenstand der Ermittlungen. Hinweise auf einen Zusammenhang mit organisierter Kriminalität gibt es nicht, schreibt der WDR unter Berufung auf die Polizei. Der Täter soll polizeibekannt sein – wegen Bedrohung, häuslicher Gewalt und Sachbeschädigung, weshalb sich seine Frau von ihm getrennt hat. Er erlitt Verbrennungen an den Händen.

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen sprach in einem Statement am Sonntag von «dramatischen Stunden, die wir erleben mussten!» Er ergänzte: «Die Taten haben sich offensichtlich gezielt gegen eine Familie gerichtet. Dabei wurde auch in Kauf genommen, dass sogar kleine Kinder zu Schaden kommen. Was mich besonders betroffen macht.» Zudem wünschte er allen Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung und bedankte sich bei den Einsatzkräften und den mutigen Passanten, die den Mann gestoppt hatten. 

Syrer wollte nach Ehestreit töten

Die Polizei bestätigte die Aussagen des Oberbürgermeisters am Sonntagmittag in einer Pressemitteilung. «Erste Ermittlungen ergaben, dass das Motiv des 41-Jährigen war, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hatte.» 

Für die Taten besorgte sich der Mann Brandbeschleuniger und Stichwaffen und fuhr gezielt zu Wohnungen und Ladenlokalen in Essen. Er habe es auf Personen abgesehen, die seine Ehefrau unterstützten, darunter laut «Bild» auch der neue syrische Partner seiner Frau. Das schockierende Motiv: «die Bewohner zu töten und die Häuser durch den Brand zu zerstören.» Sein Anwalt gab gegenüber der «WAZ» an, dass es sich um einen Ehestreit und psychische Probleme handle. 

Noch am Sonntag wird die Staatsanwaltschaft Essen einen Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes beantragen. Zu den Taten schweigt der Beschuldigte bislang. Die Ermittlungen gehen weiter. 

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