Ein bisschen Pferdekot hat ein über 2000 Jahre altes historisches Rätsel gelüftet. Der gefürchtete Karthager Hannibal Barkas durchquerte die Alpen, um die Römer im Zweiten Punischen Krieg 218 v. Chr. zu bekriegen. Jetzt hat sich ein Forschungsteam aus Mikrobiologen mit den Exkrementen von Hannibals Pferden beschäftigt. Diese haben dessen Alpen-Route verraten, wie Watson berichtet.
Mit rund 30'000 Soldaten, 15'000 Reitern und 37 Kriegselefanten soll er damals von der iberischen Halbinsel nach Italien geritten sein. Über seine Route wurde bis anhin wild spekuliert. Dazu waren diverse Theorien im Umlauf.
Das internationale Forschungsteam der Universität Toronto hat nun im Pferdemist gewühlt und die Spuren Hannibals gefunden und stellte fest: Er nahm den Col de la Traversette, ein 2947 Meter hoher Pass in den Cottischen Alpen, an der Grenze zwischen Frankreich (südöstlich von Grenoble) und Italien (südwestlich von Turin).
Mittels einer Kombination aus mikrobischer Genanalyse und geophysischen Techniken fanden die Forscher die tierische Kot-Ablagerungen in der Nähe der Route, die wahrscheinlich von Pferden stammen. Die Exkremente wurden durch die Radiokarbonmethode auf ca. 200 v. Chr. datiert (218. v. Chr. überquerte Hannibal die Alpen).
Die Überreste des Pferde-Kots wurden in einem sumpfigen Weiher gefunden. Nur dort wäre es den Tieren möglich gewesen, in grosser Zahl zu trinken. (nbb)