Nichts konnte den orangen Autobahnroboter vor dem Gotthardtunnel erschüttern. Er trotzte jeder Witterung und winkte 20 Jahre lang mit dem Fähnchen den Autos auf der A2 zu. Jetzt ist der verkehrsberuhigende Winkemann von Göschenen UR Geschichte – und die Trauer ist gross.
Der stille Helfer war der Letzte seiner Zunft in der Schweiz. Mit rund 2000 Franken Betriebskosten jährlich eigentlich ein günstiger Verkehrsregler. Doch irgendwann spielte sein Elektroherz nicht mehr mit.
«Er war einfach kaputt», sagt Esther Widmer vom Bundesamt für Strassen (Astra). «X-mal haben wir ihn in der Vergangenheit reparieren lassen. Zuletzt fehlten die Ersatzteile. Da war nichts mehr zu machen.»
Klammheimlich wurde der Winkemann Mitte Februar abmontiert. Seitdem ist es einsam am Nordportal. Seine Tessiner Fans wollen ihn nun wiederhaben. Auf einer Facebook-Seite fordern sie: «Ridateci l’omino del San Gottardo» («Gebt uns das Männchen vom Gotthard zurück»). 3800 folgten dem Aufruf.
Doch Rettung scheint es keine zu geben. Das Verkehrsmännchen verstosse gegen die Signalisationsverordnung, erklärt Esther Widmer. Sie bleibt hart: «Wir werden keinen neuen Winkemann mehr aufstellen.»