20 Jahre für Basler «Marktplatz-Mord»

Publiziert: 10.11.2006 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:17 Uhr
BASEL – «Wie ein Stück Schlachtvieh» habe der Täter seine ermordete Frau in Basel präsentiert. So rechnete die Staatsanwältin mit dem Türken ab. Urteil: 20 Jahre Zuchthaus.

Der 56-jährige Türke hatte vor knapp zweieinhalb Jahren seine Frau durch mehrere Schüsse getötet (Blick Online berichtete). Die Tat hatte sich am Vormittag des 10. Juni 2004 vor Hunderten von unfreiwilligen Zeugen auf dem Basler Marktplatz ereignet. Der Angeklagte stellte seiner ebenfalls türkischen Ehefrau nach, die sich in eine Telefonkabine flüchtete, wo er sie mit mehreren Schüssen tötete.

Die Staatsanwältin hatte die Tat als äusserst skrupellos bezeichnet. Der Angeklagte sei getrieben worden von verletzter Mannesehre und Habgier, da sich seine Frau von ihm getrennt habe und er keine Unterhaltszahlungen habe leisten wollen.

Die Basler Richter bezeichneten die Aussagen des 56-Jährigen heute als unglaubwürdig. Der Mann hatte behauptet, dass er sich nicht mehr an die Tat erinnern könne.

Mit dem Urteil folgte das Strafgericht dem Antrag der Staatsanwältin.

Die Verteidigung hatte acht Jahre Zuchthaus wegen Totschlags oder vorsätzlicher Tötung beantragt. Sein Mandant habe unter Depressionen gelitten.

Das Basler Strafgericht hatte bereits vor zwei Wochen einen fast identischen Fall behandelt. Dabei verurteilte es ebenfalls einen Türken wegen der Ermordung seiner Ex-Frau zu 18 Jahren Zuchthaus. Auch jene Tat war am helllichten Tag begangen worden.


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