1.-August-Feier auf der Rütliwiese
Kirsche statt Apfel - Armbrustschütze gibt alles

Willhelm Tell darf am Schweizer Nationalfeiertag nicht fehlen. Armbrustweltmeister Joël Brüschweiler wagt sich an eine Kirsche und Bundeskanzler Thurnherr hält die Festrede.
Publiziert: 01.08.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:58 Uhr
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Joel Brüschweiler (M.) versucht an der 1. Augustfeier eine Kirsche mit der Armbrust zu treffen.
Foto: zvg
Sven Forster

Der kleine Walterli zittert: Wird Vater den Apfel treffen? Die Legende um Wilhelm Tell und seine Armbrustkünste wird seit Generationen weitergegeben.

Auch an der 1.-August-Feier auf dem Rütli wird weniger der Eidgenossenschaft Tribut gezollt als dem Schweizer Nationalhelden. Darum hat die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), Verwalterin der Rütliwiese, für Dienstag auch Armbrustweltmeister Joël Brüsch­weiler eingeladen.

Armbrustschiessen aus zehn Metern

Dabei wird nicht nur der weltberühmte Apfelschuss nachgestellt. SGG-Chef Lukas Niederberger verspricht mehr: «Joël Brüsch­weiler tritt zum Armbrustschiessen aus zehn Metern an. Er will nicht nur einen Apfel treffen, sondern sogar eine Kirsche.» Ein Kunstschuss, den der Sportler vor mehr als 1200 Besuchern präsentiert. Darunter 110 Diplomaten aus

30 Ländern, die in Bern und Genf arbeiten, wie Niederberger verrät.

In diesem Jahr ist Bundeskanzler und CVP-Mann Walter Thurnherr für die Festrede verantwortlich. Darin soll es um die Schweizer Besonderheiten gehen und darum, was uns von den Bewohnern anderer Länder unterscheidet. ­Einen wichtigen Part übernimmt auch alt Bundes­rätin Eveline Widmer-Schlumpf. Als frisch gewählte Präsidentin von Pro Senectute, die in diesem Jahr das Fest mit der SGG verantwortet, spricht sie über die Geschichte und die Herausforderungen an die Organisatoren.

Die BDP-Politikerin gehört zu den mittlerweile 80 Persönlichkeiten, die eine Änderung der bisherigen Nationalhymne öffentlich unterstützen.

Miss Helvetia

Auch dieses Jahr wird eine neue Version der Hymne verbreitet, welche die SGG in einem Wettbewerb ausgesucht hat. Nachdem zum Abschluss der Veranstaltung die erste Strophe des bewährten Psalms in allen vier Landessprachen gesungen wird, folgt der Auftritt von Miss Helvetia Barbara Klossner.

Die begnadete Jodlerin singt, begleitet vom Alphornvirtuosen Enrico Lenzin, die SGG-Hymne. Statt «Trittst im Morgenrot daher» heisst es dann: «Weisses Kreuz auf rotem Grund, unser Zeichen für den Bund.»

Mehr als 2000 Gemeinden wurden angeschrieben, die neue Version ebenfalls zu spielen – das Echo war bislang allerdings bescheiden.

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