1,6 Millionen Fr Schulden
Porno-Jäger ist pleite

Publiziert: 20.06.2007 um 21:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:40 Uhr
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von ralph donghi
TRIMBACH SO – Der bekannteste Moralapostel der Schweiz steckt in grossen Schwierigkeiten.

Kennen Sie Bonaventur Meyer (87) noch? Den Sittenwächter, den Porno-Jäger?

Meyer hat, nach zwei Philosophie- und Theologie-Semestern, als Kaufmann gearbeitet und 1957 sein Trimbacher Anwesen zu bauen begonnen.

1971 gründete er die religiöse Vereinigung «Pro Veritate» –«zur Verteidigung der von Gott gesetzten Sittenordnung». Und so hat Meyer in all den Jahrzehnten ständig für Furore gesorgt. Ein paar Beispiele gefällig?

1984 stört Meyer das Seite-3-Girl von BLICK. 1987 die «Stop Aids!»-Kampagne. 1990 die SRG-Sendung zum Thema «Sex am Bildschirm». Im gleichen Jahr regt er sich über eine Frau auf, die an einer Fasnacht als Nonne verkleidet serviert. 2000 nervt ihn die SF-Sendung «Selbstbefriedigung der Frau».

Doch jetzt scheinen Meyer alle Gebete nichts mehr zu nützen: Sein wunderschönes Anwesen (drei Gebäude inklusive Marienkapelle, total 3300 m2) soll am 8. August zwangsversteigert werden! Total-Schätzung der Gebäude: 2070000 Franken.

Das Betreibungsamt Olten bestätigt BLICK: «Meyer hat Schulden bei der Bank von 1,6 Millionen Franken.» Er soll zum Bauen immer wieder Geld auf die Gebäude aufgenommen und seine Hypozinsen nicht mehr bezahlt haben. Über ihm kreist der Pleitegeier.

Meyer dazu: «Die Credit Suisse ist der Ansicht, dass ich ihr keine finanzielle Sicherheit mehr biete.»

Wie weiter? «Ich habe vollstes Vertrauen in den heiligen Josef und die Mutter Gottes, denen diese Gebäude geweiht sind. Ich bin deshalb fest überzeugt, dass noch Hilfe kommt zur rechten Zeit.»

Im August will der 87-Jährige auf seinem Anwesen das neu ausgestattete Seelsorgezentrum eröffnen.

Meyer: «Ich bin sicher, dass es dazu kommt.»

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