Die Nachfolge für die zurücktretende Baselbieter FDP-Regierungsrätin Monica Gschwind wird erst am 30. November bekannt. Bei der Ersatzwahl vom Sonntag hat niemand der drei Kandidierenden das absolute Mehr erreicht. Die GLP-Kandidatin Sabine Bucher lag überraschenderweise vorne.
Bucher machte im ersten Wahlgang mit 20'133 Stimmen das beste Resultat, wie die Landeskanzlei bekanntgab. Es folgte der als Favorit geltende Markus Eigenmann (FDP) mit 18'431 Stimmen. Caroline Mall (SVP) holte 13'297 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 26'093 Stimmen. Die Wahlbeteiligung war mit 28 Prozent tief.
Die FDP-Regierungsrätin Monica Gschwind tritt per Ende Jahr zurück. Die Bürgerlichen traten bei dieser Ersatzwahl nicht geschlossen auf. Die SVP, welche als wählerstärkste Partei des Kantons seit 2023 nicht mehr in der Regierung vertreten ist, stellte mit der Landrätin Mall eine eigene Kandidatur auf.
SVP zieht sich zurück
Die SVP wird weiterhin nicht der Kantonsregierung angehören. Die Partei macht ihre Ankündigung wahr, im zweiten Wahlgang diejenige bürgerliche Kandidatur mit dem besseren Resultat zu unterstützen. Somit kommt es zu einem Rückzug Malls zugunsten einer Unterstützung für Eigenmann. «Es ist klar, dass wir nicht noch einmal kandidieren», sagte der Baselbieter SVP-Präsident Peter Riebli gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Im zweiten Wahlgang werden die Karten neu gemischt, wenn sich Eigenmann und Bucher gegenüberstehen. «Wenn es keine Verschiebung bei den politischen Blöcken gibt, bin ich zuversichtlich», sagte Eigenmann gegenüber Keystone-SDA.
GLP noch nie in Baselbieter Regierung
Die grünliberale Kandidatin und Landrätin Bucher erhielt Unterstützung von der SP. Im Gegenzug soll die GLP die sozialdemokratische Nationalrätin Samira Marti bei einem allfälligen Ständeratswahlkampf unterstützen.
In der jetzigen Zusammensetzung sind die FDP, Mitte, SP, Grüne und EVP in der fünfköpfigen Kantonsregierung vertreten. Mit einer Wahl von Eigenmann würde diese Konstellation weiterbestehen.
Die GLP war noch nie im Baselbieter Regierungsrat vertreten. Sollte Bucher beim zweiten Wahlgang am 30. November das Rennen machen, hätte der Kanton eine bürgerliche Parlamentsmehrheit und eine Mitte-Links-Regierung mit nur einer bürgerlichen Vertretung.