Zweit-Pass für den SP-Ständerat
Jositsch ist jetzt ein Kolumbianer

Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch reiste nach Kolumbien, um sich einbürgern zu lassen. Er lebte vor über zwanzig Jahren im Land.
Publiziert: 13.01.2017 um 20:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:45 Uhr
Daniel Jositsch (51) ist jetzt auch ein Kolumbianer. (Symbolbild)
Foto: Reuters/Arnd Wiegmann

Aussenministerin María Ángela Holguín überreichte Daniel Jositsch am Mittwoch in Bogotá den kolumbianischen Pass. Er wurde vereidigt und reckte den kolumbianischen Pass in die Höhe, wie die «NZZ» schreibt.

Doch wieso wollte und konnte der Zürcher SP-Ständerat überhaupt Kolumbianer werden? Die Antwort liegt in Jositschs Vergangenheit. Vor über 20 Jahren lebte er fünf Jahre im Land und arbeitete als Anwalt.

Er war Direktor der schweizerischen Handelskammer, Wahlkampfleiter für einen grünen Bürgermeisterkandidaten und sieben Jahre mit einer Kolumbianerin verheiratet. 

«Dieses Land gehört zu mir»

Die Liebe zum Land ist nie erloschen. Deshalb beantragte er nun den Pass, auf den er wegen der Ehe Anrecht hatte. «Ich will endlich dazu stehen, dass ich mich als halber Kolumbianer fühle. Dieses Land gehört zu mir, ich will mich mit dem Pass solidarisch zeigen», sagt Jositsch zur «NZZ».

Trotz neuer Staatszugehörigkeit, bleibe er hundertprozentiger Schweizer und Zürcher Ständerat. Seine Persönlichkeit ändere sich durch die neue Staatsbürgerschaft nicht. Für den Kanton Zürich sei es sogar ein Gewinn, da er nun einen Botschafter in Kolumbien habe.

Nach seiner Zeit in Kolumbien war Jositsch nie mehr zurückgekehrt. Er hatte gemäss der «NZZ» Angst, dass die Liebe zum Land zu gross sei und er nicht mehr in die Schweiz zurückwolle. Und auch damals vor 20 Jahren sei er nur in die Schweiz zurückgekehrt, weil sein Vater krank war.

Dieses Mal müssen sich seine Wähler keine Sorgen machen. Jositsch kommt nach ein paar Tagen wieder zurück in die Schweiz. (sas)

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