Zuger Regierungsratswahl
Der Sitz von Martin Pfister bleibt noch etwas länger leer

Seit Martin Pfisters Wahl in den Bundesrat war ein Sitz im Zuger Regierungsrat vakant. Nun hat der Kanton Zug gewählt. Doch ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.
Publiziert: 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 12:44 Uhr
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Seit der Wahl von Martin Pfister in den Bundesrat ist ein Zuger Regierungsratssitz vakant.
Foto: Keystone

Es war eine überraschende Wahl: Dass der Zuger Regierungsrat Martin Pfister zum Nachfolger von Verteidigungsministerin Viola Amherd gewählt wird, hätte wenige Wochen vor der Bundesratswahl niemand gedacht. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Am 12. März wurde Pfister gewählt, am 1. April trat er das Amt an. Und dem Kanton Zug fehlte seither ein Regierungsrat.

Am Sonntag ging nun die Zuger Bevölkerung an die Urne, um den Nachfolger von Martin Pfister zu wählen.

Mitte-Kandidat liegt vorne

Nicht weniger als sechs Kandidierende buhlten um das Amt. Die Linke will endlich ihren 2018 verlorenen Sitz zurückholen. Denn trotz fast 20 Prozent Wähleranteil hat sie keine Vertretung mehr im Zuger Regierungsrat. Das Gremium ist rein bürgerlich besetzt - mit drei Mitte-, zwei FDP- und zwei SVP-Vertretern.

Doch noch gibt es keinen neuen Zuger Regierungsrat. Kein Kandidat hat am Sonntag das absolute Mehr erreicht. Das beste Resultat erreichte Mitte-Kandidat Andreas Hausheer (52), der Pfisters Sitz für die Mitte verteidigen will. Er erreichte 10'202 Stimmen, was aber deutlich unter dem absoluten Mehr von 14'671 Stimmen liegt.

Auf Hausheer folgt Andreas Lustenberger (38) von der ALG, wie die Grünen in Zug heissen. Er holte 8'562 Stimmen.

FDP chancenlos, nimmt der Mitte aber Stimmen weg

Hausheer musste sich nicht nur der linken Konkurrenz stellen. Er hatte auch eine Widersacherin aus dem bürgerlichen Lager: Die FDP nominierte Kantonsrätin Carina Brüngger-Ebinger (52). Sie holte 5802 Stimmen. Damit liegt sie auf Rang 3 bereits deutlich zurück. Dem Mitte-Kandidaten dürfte sie gleichzeitig aber die Stimmen abgenommen haben, die für das absolute Mehr nötig gewesen wären.

Geringere Chancen durften sich von vornherein die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten ausrechnen. Tabea Estermann (31, 2378 Stimmen) ging für die GLP ins Rennen. Zudem kandidierten der Informatiker und Jurist Stefan Thöni (Partei für rationale Politik, allgemeine Menschenrechte und Teilhabe - Parat, 1775 Stimmen) und der parteilose Unternehmer Andy Villiger (621 Stimmen).

Der zweite Wahlgang findet am 10. August statt.

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