Diese Einsätze in privaten Haushalten sollen ausgewertet werden, wie es in der Mitteilung zum Bundesratsentscheid vom Mittwoch heisst. Der Bundesrat will so herausfinden, ob und unter welchen Voraussetzungen Einsätze durchgeführt werden können. Auf dieser Grundlage würde dann das Zivildienstrecht angepasst.
Zivis entlasten betreuende Angehörige bereits: Sie leisten jedes Jahr rund tausend Vollzeit-Einsätze in Betrieben, die in der ambulanten Pflege und und Betreuung tätig sind. Der geltende rechtliche Rahmen für Einsätze sei allerdings nur bedingt auf die Bedürfnisse von betreuenden Angehörigen und Menschen zu Hause zugeschnitten, schreibt der Bundesrat.
Gemäss einer Umfrage der Careum Forschung besteht bei pflegenden Angehörigen Bedarf nach Entlastung. Namentlich für Fahrdienste, für Hilfe beim Aufstehen oder beim Spazieren mit Gehhilfen, beim Essen und Trinken, aber auch im Haushalt sahen die Befragten Möglichkeiten, Zivis einzusetzen.
Wichtig ist laut dem Bericht zur Umfrage, dass zwischen dem Zivi und den Unterstützten die Chemie stimmen muss. Auch würde es eine Mehrheit bevorzugen, wenn über längere Zeit dieselbe Person zum Helfen ins Haus kommt.
Über die Hälfte der Befragten wäre bereit, pro Einsatzstunde mindestens 15 Franken bezahlen, rund 18 Prozent sogar 25 Franken. Knapp neun von zehn Befragten wären bereit, mindestens 5 Franken pro Einsatzstunde aufzuwenden.
Am liebsten hätten es die rund 600 Angehörigen und unterstützten Menschen, die an der Online-Umfrage teilnahmen, wenn die Einsätze beispielsweise von Pro Senectute, der Spitex oder einem Spital organisiert werden, mitsamt Beratung. Vorstellbar wäre aber auch, die Zivis je nach Bedarf selbst über eine Webseite zu buchen.
Vor rund drei Jahren hatte der Bundesrat das WBF beauftragt, den Einsatz von Zivis für die Entlastung von betreuenden und pflegenden Angehörigen zu prüfen. Die Befragung der Careum Forschung wurde im vergangenen Jahr durchgeführt.
(SDA)