In der Budget-Debatte nahm sich SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen (61) aus dem Spiel: Ihre eigenen Anträge für mehr Steuereinnahmen musste Kollege Cédric Wermuth vertreten.
Doch die Sozialdemokratin, die massiv kritisiert wird, weil sich ihr Mann zur Steueroptimierung mit 400 000 Franken in die Pensionskasse einkaufte, will im Spiel bleiben: Zu den Wahlen 2015 will sie nochmals antreten. Kiener Nellen plant, ihre Wiederkandidatur nächste Woche bekannt zu geben.
Aus ihrem Umfeld heisst es, sie fühle sich «gesund und fit» für eine weitere Amtszeit. Offiziell will Kiener Nellen das noch nicht bestätigen.
Doch in der Partei schütteln viele den Kopf. Öffentlichen Zuspruch gibts keinen. Die Berner Kantonalpräsidentin Ursula Marti sagt nur: «Eine erneute Kandidatur ist allein ihre Entscheidung.» Die Parteileitung sei in Kontakt mit Kiener Nellen.
Allerdings fordert niemand in der SP ihren Rücktritt. Doch BLICK weiss: Viele Genossen sind gegen eine erneute Kiener-Nellen-Kandidatur. Tenor: Die Glaubwürdigkeit einer SP-Kandidatin mit optimiertem steuerbarem Einkommen von null Franken tendiere ebenso gegen null. In der Partei ist sie laut Insidern derzeit völlig isoliert. Einige bezweifeln, dass sie von den Delegierten Anfang 2015 nominiert würde. Die Furcht geht um, eine Kiener-Nellen-Kandidatur könne für die SP zu einem oder gar zwei Sitzverlusten führen. Das Einfachste sei, sie trete nicht mehr an, heisst es von allen Seiten.