Widmer-Schlumpf über Bankster
«Nicht haltbar, Bussen von Steuern abzuziehen»

Finanzministerin will unterbinden, dass Firmen Bussen von den Steuern abziehen. Und sie äussert sich zum Forderungskatalog von UBS-Chef Sergio Ermotti.
Publiziert: 19.02.2015 um 10:13 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:30 Uhr

Sind Sie im letzten Jahr ein paar mal zu schnell unterwegs gewesen? Kein Problem! Wenn Sie die Strafzettel aufbewahrt haben, können Sie die Bussen von den Steuern abziehen.

Das ist natürlich Quatsch, aber Banken tun manchmal so ziemlich genau das. Damit soll nun Schluss sein. «Es ist schlicht nicht haltbar, eigentliche Bussen von den Steuern abzuziehen», findet Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf in einem Interview mit dem «TagesAnzeiger».

«Bussen bestehen aus einer Wertabschöpfungskomponente und einer eigentlichen Busse für das strafbare Handeln», erklärt die Bündnerin. Die heutige Praxis des Bundes sei, dass die Wertabschöpfung in Abzug gebracht werden kann, nicht jedoch die Busse.

Allerdings ist das nicht gesetzlich festgehalten und manche Kantone sind grosszügiger. Deshalb arbeite der Bundesrat an einem Gesetzesvorschlag. Wann dieser vorliegt, kann die BDP-Bundesrätin noch nicht sagen.

Der Zeitpunkt der Äusserungen der Finanzministerin ist deshalb brisant, weil gestern erst UBS-CEO Sergio Ermotti mit einem Forderungskatalog für mehr Deregulierung und Steuerentlastungen an die Schweizer Politik trat.

Widmer-Schlumpf selbst will nicht im Detail darauf eingehen, hält dem Tessiner aber entgegen: «Die Schweiz ist bereits heute ein guter Wirtschafts- und auch Steuerstandort.» Und mit der geplanten Unternehmenssteuerreform III werde die Schweiz noch «besser».

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