Die Jungen Grünen sind voller Vorfreude. Ihre Zersiedlungs-Initiative kommt bestens an.
Drei Wochen vor dem Urnengang wird das Anliegen, Bauzonen nicht weiter wachsen zu lassen und stattdessen verdichtet zu bauen, laut Umfragen nach wie vor von einer knappen Mehrheit befürwortet: Nicht nur Umweltschützer finden es offenbar richtig, sondern auch viele konservative Stimmbürger.
Beschwingt vom anhaltend positiven Echo, legen die Initianten jetzt noch einen drauf. Sie haben berechnet, wie sich ein Ja am 10. Februar auf den CO2-Ausstoss auswirken würde.
Die Resultate – sie liegen SonntagsBlick vor – sind erstaunlich: Laut dieser neuen Auswertung könnten sich die Kohlendioxid-Emissionen im Bereich des Wohnens und der Mobilität bereits bei einer moderaten Verdichtung um 35 Prozent reduzieren!
kürzere Verkehrswege und die bessere Anbindung an ÖV
Zu diesem Schluss kommt Raphael Schär-Sommer (31) aus dem Kampagnenteam der Initiative. Er geht dabei von zwei Faktoren aus. Erstens führe eine verdichtete Bauweise, etwa mit drei- statt zweistöckigen Häusern, zu weniger CO2-Emissionen pro Kopf. «Nur schon mit einem zusätzlichen Stockwerk können sie beim Bau der Häuser um rund ein Drittel reduziert werden», sagt Schär-Sommer.
Zudem liessen sich die jährlichen Emissionen, wie sie etwa beim Heizen anfallen, um 24 Prozent senken. Ein zweiter Faktor der veränderten Siedlungsstruktur wären kürzere Verkehrswege und die bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Schär-Sommer, der in einem Büro für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit arbeitet: «Heute ist das Wohnen und der Verkehr für 50 Prozent der inländischen CO2-Emissionen verantwortlich. Mit einer Zustimmung zur Zersiedlungs-Initiative können diese in der Bilanz im Schnitt um ein Drittel reduziert werden.»