Nationalrätin Viola Amherd (56) hat beste Chancen, am 5. Dezember zur Nachfolgerin der CVP-Magistratin Doris Leuthard (55) gewählt zu werden. Der Grund ist simpel: Für SP und Grüne gibt es kaum Gründe, die Walliserin nicht zu wählen – sie stimmt zuverlässig mit Mitte-links, mit den Rechten macht sie nie gemeinsame Sache.
Während für die Juristin alles nach Plan läuft und ihr ein Platz auf dem Bundesratsticket sicher scheint, buhlen die anderen drei Bewerber noch um ein Mandat der Partei.
Die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen (52) etwa nimmt die Sache extrem ernst: «Seit meinen Prüfungen an der Universität Bern habe ich mich nie mehr so gut vorbereitet.» Das will etwas heissen. Immerhin schloss die Urnerin ihre Doktorarbeit mit «cum laude» ab, also einem «sehr gut». Am Freitag und Samstag gilt es dann ernst. Die Bundesparlamentarier der Christdemokraten bestimmen, wen sie ins Rennen schicken wollen, und befragen die Exekutivpolitikerin zu ihren Positionen.
«Schweiz ein christliches Land mit einem gemeinsamen Erbe»
Mit Sicherheit wird sich die Innerschweizerin bei den Hearings als rechte Alternative zu Amherd präsentieren. Beim Gespräch mit SonntagsBlick im Sitzungszimmer der Justizdirektion betont sie, dem Wirtschaftsflügel der Partei anzugehören. Während sie feine Chilbi-Zigerkrapfen serviert, wird sie nicht müde zu betonen, dass die «Schweiz ein christliches Land mit einem gemeinsamen Erbe» sei und auch «Mythen für ein Land» eine wichtige Bedeutung hätten – was sich leicht sagen lässt, wenn das eigene Büro nur einen Steinwurf vom berühmten Altdorfer Wilhelm-Tell-Denkmal entfernt ist.
Ganz im Stil von SVP und FDP kritisiert Z’graggen die steigende Abgabenlast, die den Mittelstand «immer mehr unter Druck setzt». Es sei nicht gut, wenn der arbeitenden Bevölkerung kaum mehr bleibe als jenen, die von Sozialleistungen leben.
Z’graggen: «Hier im Kanton Uri ist die CVP noch eine traditionelle Volkspartei.» Da müsse die Partei entsprechend politisieren und statt auf Probleme von Minderheiten eher auf Anliegen der Mehrheit fokussieren.
Z’graggen weht in Bern ein rauer Wind entgegen
Gegenüber der EU schlägt die studierte Politwissenschaftlerin einen forschen Ton an, wie er auch bei der Ratsrechten auf ein positives Echo stossen wird: Die Eidgenossenschaft und die EU seien «gleichberechtigte Partner», sagt sie, «die Schweiz muss ihre Souveränität behalten».
Trotz betont bürgerlichem Auftreten weht Z’graggen in Bern ein rauer Wind entgegen. Weil sie an einem CVP-Podium in Bern einen Fragesteller als «Depp» tituliert hatte, beschimpfte der Walliser SP-Doyen Peter Bodenmann (66) Z’graggen in der «Weltwoche» als «Urner Ulknudel» mit einem Niveau, das ihn an «hinteres Schächental zu vorgerückter Stunde» erinnere.
Z’graggen bestreitet, das Wort «Depp» in den Mund genommen zu haben, und spricht von einem «akustischen Missverständnis».
Nach wochenlangen Ankündigungen, Präsentationen und Annahmen sind nun die Bundesparlamentarier von CVP und FDP am Zug. An ihren Fraktionssitzungen vom kommenden Freitag bestimmen die National- und Ständeräte, wen sie auf die Tickets für die Ersatzwahlen von Doris Leuthard (55, CVP) und Johann Schneider-Ammann (66, FDP) setzen.
Bei der CVP stellen sich vier Kandidaten den Fragen der Parteikollegen: Nationalrätin Viola Amherd (56, VS), Ständerat Peter Hegglin (57, ZG), Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (54, BL) und Regierungsrätin Heidi Z’graggen (52, UR). Wie soll das CVP-Ticket für den 5. Dezember aussehen: zwei Frauen, eine Frau und ein Mann oder gar drei Bewerber? Alle drei Varianten sind möglich. Gesetzt scheint Viola Amherd. Der Vizepräsidentin der CVP-Fraktion werden auch in der Vereinigten Bundesversammlung gute Wahlchancen eingeräumt. Die Frage ist, ob die CVP neben ihr eine zwei Frau portiert – oder doch einen Mann, also Hegglin.
Innerschweiz hat schon lange keinen Bundesrat mehr gestellt
In den letzten Wochen konnte sich der frühere Zuger Landwirt aber nicht als jene zwingende Persönlichkeit präsentieren, welche die CVP unbedingt aufstellen muss. Mit Amherd und Z’graggen würde die Partei das sozialliberale und das konservative Spektrum abdecken, zudem käme eine Innerschweizerin zum Handkuss – für die CVP eine wichtige Region, die noch dazu schon lange keinen Bundesrat mehr stellte.
Alles klar ist dagegen bei der FDP. Wer es von den beiden Aspiranten – Ständerat Hans Wicki (54, NW) und Regierungsrat Christian Amsler (54, SH) – aufs Ticket schafft, ist Nebensache. Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (54, SG) ist so gut wie gewählt.
Nach wochenlangen Ankündigungen, Präsentationen und Annahmen sind nun die Bundesparlamentarier von CVP und FDP am Zug. An ihren Fraktionssitzungen vom kommenden Freitag bestimmen die National- und Ständeräte, wen sie auf die Tickets für die Ersatzwahlen von Doris Leuthard (55, CVP) und Johann Schneider-Ammann (66, FDP) setzen.
Bei der CVP stellen sich vier Kandidaten den Fragen der Parteikollegen: Nationalrätin Viola Amherd (56, VS), Ständerat Peter Hegglin (57, ZG), Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (54, BL) und Regierungsrätin Heidi Z’graggen (52, UR). Wie soll das CVP-Ticket für den 5. Dezember aussehen: zwei Frauen, eine Frau und ein Mann oder gar drei Bewerber? Alle drei Varianten sind möglich. Gesetzt scheint Viola Amherd. Der Vizepräsidentin der CVP-Fraktion werden auch in der Vereinigten Bundesversammlung gute Wahlchancen eingeräumt. Die Frage ist, ob die CVP neben ihr eine zwei Frau portiert – oder doch einen Mann, also Hegglin.
Innerschweiz hat schon lange keinen Bundesrat mehr gestellt
In den letzten Wochen konnte sich der frühere Zuger Landwirt aber nicht als jene zwingende Persönlichkeit präsentieren, welche die CVP unbedingt aufstellen muss. Mit Amherd und Z’graggen würde die Partei das sozialliberale und das konservative Spektrum abdecken, zudem käme eine Innerschweizerin zum Handkuss – für die CVP eine wichtige Region, die noch dazu schon lange keinen Bundesrat mehr stellte.
Alles klar ist dagegen bei der FDP. Wer es von den beiden Aspiranten – Ständerat Hans Wicki (54, NW) und Regierungsrat Christian Amsler (54, SH) – aufs Ticket schafft, ist Nebensache. Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (54, SG) ist so gut wie gewählt.