Rahmenabkommen fehlt – kein Informationsaustausch zu Coronavirus
EU lässt die Schweiz hängen

Um die Schweizer Flughäfen wirksam zu kontrollieren, ist der Bund auf die Hilfe der EU angewiesen. Der Zugang zu deren Informationssystemen ist aber weiter blockiert.
Publiziert: 28.01.2020 um 08:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2020 um 15:36 Uhr
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Eine Mikroskop-Aufnahme des Coronavirus' von der amerikanischen John-Hopkins-Universität.
Foto: zVg
Daniel Ballmer

Das Coronavirus hält die Welt in Atem. In China sind der Lungenkrankheit bereits über 100 Menschen zum Opfer gefallen. Mittlerweile wurden über den ganzen Globus Verdachtsfälle registriert – auch in der Schweiz. Bis jetzt sind die Tests negativ ausgefallen. Die Gefahr aber bleibt.

Um eine Ausweitung des Erregers zumindest in Grenzen zu halten, hat China ganze Metropolen abgeriegelt. In Europa haben Flughäfen Gesundheitschecks eingeführt. Auch die Schweiz ist betroffen – wir sind ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus Fernost.

Tag für Tag steigt das Risiko

Und die Zeit läuft gegen die Schweiz. Tag für Tag steigt das Risiko, dass der Corona-Erreger auf dem Luftweg in die Schweiz eindringt. Denn: Schon seit Tagen wartet die Schweiz auf Zugang zu den Kommunikations- und Frühwarnsystemen der EU. Nur wenn sie über die neusten Informationen aus den EU-Ländern verfügen, können die Behörden die hiesigen Flughäfen wirksam kontrollieren.

Was ist das Coronavirus?

Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.

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Weil aber das umstrittene Rahmenabkommen mit der EU nach wie vor blockiert ist, hat die Schweiz auch keinen Zugang zu deren Kommunikations- und Frühwarnsystemen. Das berichtete die «NZZ am Sonntag».

Das Warten geht weiter

Die Krux: Der Schweizer Antrag auf Zugang zu den EU-Systemen ist noch immer hängig. «Eine solche Anfrage muss erfahrungsgemäss von verschiedenen Stellen geprüft werden», sagt Daniel Dauwalder vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu BLICK. «Wir sind überzeugt, dass die Anfrage prioritär und rasch behandelt werden wird.» Nur: Bis jetzt wartet die Schweiz vergebens auf den Zugang zu den Datenbanken.

Lehnt die EU den Zugang ganz ab, hat die Schweiz ein Problem. Sie versucht daher, parallel andere Netzwerke zu nutzen – etwa zur Weltgesundheitsorganisation WHO. Diese wären aber voraussichtlich weniger erfolgsversprechend. «Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist für die Schweiz aufgrund der räumlichen Nähe jedoch besonders wichtig», so BAG-Sprecher Dauwalder. Das Warten geht weiter.


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