Massenbeförderung im Bundeshaus: Am Donnerstag wurden sämtliche Nationalrätinnen und Nationalräte auf der Webseite des Schweizer Parlaments als Ständeräte aufgeführt.
Grund war eine technische Störung, wie die Parlamentsdienste am Donnerstagnachmittag via Twitter mitteilten. «Eine interne Fehlmanipulation sorgte für diese Störung», heisst es dort auf Anfrage weiter: Die Biografien der Nationalratsmitglieder seien dem Ständerat zugeordnet worden.
Die Freude ob des Missgeschicks war gross. Etwa bei der Aargauer SP-Nationalrätin Gabriela Suter (50). Sie will sich im kommenden Herbst für den Ständerat zur Wahl stellen und nutzte die Panne gekonnt für Wahlkampf. Auf Twitter schrieb sie: «Die Parlamentsdienste haben heute schon mal getestet... 😀»
Auch die Zürcher GLP-Nationalrätin Judith Bellaiche (52) freute sich über die kurzzeitige Änderung auf der Webseite der Parlamentsdienste. «Und das noch vor den Wahlen!», kommentierte sie.
Bellaiche zeigte sich bereits begeistert darüber, dass sie künftig gemeinsam mit Min Li Marti (48) in der Kommission für Rechtsfragen politisieren kann, wie sie auf Twitter weiter schrieb. Denn: Auch SP-Nationalrätin Marti wurde kurzzeitig dem Ständerat zugeordnet. Beide arbeiten sie bereits heute zusammen in der gleichen Kommission im Nationalrat.
Fehler am Morgen früh entdeckt
Die Freude über den Lapsus bei der Bundesverwaltung währte allerdings nicht sehr lange. Nach knapp einer Stunde war das Problem wieder behoben. Der Fehler sei gestern früh am Morgen entdeckt und korrigiert worden, heisst es bei den Parlamentsdiensten. «Ab diesem Zeitpunkt waren Nationalräte in ihren Kurzbiografien wieder als Nationalräte bezeichnet.»
Etwas länger dauerte die Fehlerbehebung bei Suchanfragen: Bei der Anzeige von Suchergebnissen auf parlament.ch seien Nationalräte weiterhin als Ständeräte bezeichnet worden. Dies, weil die Anpassung der Suchindizes jeweils eine gewisse Zeit benötige. Immerhin: «Es war eine schöne Stunde», resümierte Bellaiche. (oco)