Darum gehts
- Universität Genf beendet Partnerschaft mit Hebräischer Universität Jerusalem nach Studentenprotesten
- Rektorin betont, Entscheidung sei nicht politisch motiviert, Partnerschaft war inaktiv
- Partnerschaft von 2016 ermöglichte Finanzierung gemeinsamer Forschungsprojekte beider Institutionen
Die Universität Genf hat ihre Partnerschaft mit der grössten israelischen Universität, der Hebräischen Universität Jerusalem, beendet. Hintergrund waren Proteste von Studierenden gegen den Krieg im Gazastreifen.
Die Universität Genf verzichte auf ihre strategischen Partnerschaften, die nicht die Prioritäten der Institution widerspiegeln würden, wie die Hochschule am Dienstag bekannt gab.
Gleichzeitig drückte das Rektorat der Universität in einer zweiten Erklärung «seine Empörung über die humanitäre Situation in Gaza» aus. Ein Appell, der sich «insbesondere an die israelische Regierung» richtet, damit sie «die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht respektiert».
Partnerschaft seit Jahren inaktiv
Audrey Leuba, Rektorin der Uni Genf, bestätigte am Dienstagabend beim Radiosender «RTS», dass diese Entscheidung nicht politisch motiviert sei, «da die Partnerschaft seit mehreren Jahren inaktiv war». Sie betonte jedoch, «dass sich die Universität angesichts der Situation dafür entschieden hat, die strategischen Partnerschaften zu überprüfen».
Die Rektorin erklärte, dass die Frage nach einer Partnerschaft «aufkam», nachdem die Studierenden der Universität gegen den Krieg mobilisiert hatten.
Die 2016 eingegangene Partnerschaft mit der israelischen Universität erleichterte die Zusammenarbeit der Genfer Hochschule mit einer der 100 besten Universitäten der Welt, vor allem aber ermöglichte sie die Finanzierung gemeinsamer Forschungsprojekte der beiden Institutionen.