Sie gilt als Nachwuchshoffnung der Zürcher SVP, hantierte schon in zartrosa Ambiente mit Sturmgewehr und Pistolen und teilte auch mal gegen die Blocher-Familie aus. Jetzt ist damit Schluss – Camille Lothe (30) tritt auf Ende Mai als Präsidentin der Stadtzürcher SVP zurück.
Zwei Gründe gibt sie für diese Entscheidung an: Erstens sei der zeitliche Aufwand ein Grund gewesen, sagte Lothe in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Mit Blick auf die städtischen Wahlen im Jahr 2026 reiche ein Engagement von 90 Prozent nicht aus. «Es braucht 110 Prozent», sagte die 30-Jährige. Ausserdem führe ihr Beruf als Journalistin zu einem «Zielkonflikt» mit dem politischen Amt.
«Von Rechtsextremen abgrenzen»
Lothe stand zwei Jahre an der Spitze der Stadtpartei. Zuvor war sie vier Jahre lang Präsidentin der Jungen SVP des Kantons Zürich, wie aus dem Interview weiter hervorging. Der Partei wolle sie weiterhin verbunden bleiben. «Ein Comeback zu einem späteren Zeitpunkt schliesse ich nicht aus», sagte sie.
Lothe äussert sich im Interview auch um die Kontroverse innerhalb der SVP über rechtsextreme Tendenzen. Mitglieder der Partei hatten beispielsweise die Nähe zur Jungen Tat gesucht. Für Lothe ist der Fall klar: «Die SVP sollte sich von Rechtsextremen entschieden abgrenzen.» (SDA/sf)