Wegen Igelkot-Vorfall
Zürcher Kantonsrat prüft Sicherheitsmassnahmen

Der Zürcher Kantonsrat will die Sicherheitsmassnahmen an seinem Tagungsort überprüfen und falls nötig verschärfen. Grund dafür ist ein Zwischenfall an der Sitzung vom Montag. Eine unbekannte Frau hatte einen Beutel mit Igel-Kot auf dem Rednerpult abgestellt.
Publiziert: 17.05.2022 um 17:08 Uhr
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Als Kantonsrat Hans-Peter Amrein am Montag bei seinem Votum war, wurde er von einer Frau gestört, die einfach in den Saal spazieren konnte.
Foto: Screenshot Kantonsrat Zürich

Der Vorfall ist lustig, könnte aber auch dramatisch verlaufen. Am Montag störte eine Frau in den Saal in Oerlikon, in dem der Zürcher Kantonsrat tagte. «Ich möchte Ihnen etwas bringen», sagte die Frau, die während der Sitzung einfach ans Rednerpult spazierte. «Das ist wahrscheinlich Kot von einem Igel in unserem Garten», sagte die unbekannte Frau – und stellte dort einen kleinen Plastiksack ab.

Am Rednerpult stand gerade Kantonsrat Hans-Peter Amrein (SVP). Dieser reagierte lachend auf das Überraschungsgeschenk und wechselte kurzerhand zum anderen Rednerpult. Doch eben: Statt einer harmlosen Frau könnte es auch jemand mit finstereren Absichten in den Saal verschlagen.

Hintereingang stand offen

Deshalb werden dort jetzt die Sicherheitsmassnahmen überprüft. Zwar wird der Zugang zur Kantonsratssitzung, der nach wie vor in seinem Corona-Exil in Zürich-Oerlikon tagt, am Haupteingang von der Polizei kontrolliert. Am Montag stand aber, wohl wegen der Hitze, eine Hintertüre offen, durch welche die Frau einfach hineinspazierte.

Diese Türe werde künftig sicher nicht mehr unbewacht offenstehen, teilten die Parlamentsdienste mit. Ob das Sicherheitsdispositiv darüber hinaus verschärft werden müsse, kläre die Geschäftsleitung des Kantonsrats derzeit mit der Kantonspolizei ab.

Frau wurde polizeilich überprüft

Für die etwas verwirrt wirkende Frau hat der Vorfall keine Konsequenzen, wie die Parlamentsdienste am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilten. Sie sei von der Polizei überprüft und weggewiesen worden. (SDA/sf)

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