Beschädigte Sitzpolster, Steckdosen ohne Pfuus und kaputte Billettautomaten: Bei den SBB ist nicht alles perfekt. Wer sich darüber ärgert, meldet das Problem.
Doch die Probleme sind teilweise zu komplex, um sie in einer Twitter-Nachricht dem Kundendienst zu beschreiben. Ein längeres Hin und Her ist programmiert. Und zum Telefon greifen oder ein E-Mail tippen, wenn eine Steckdose nicht funktioniert, das machen wohl die wenigsten.
Meldung auf Knopfdruck
Doch seit gestern gibts in der «Mobile Preview App», der Vorschauversion der SBB-App, eine Reklamier-Funktion. Damit kann man mit wenigen Klicks über einen Schaden informieren. «Wir hoffen, dass unsere Kunden uns Defekte melden und wir dadurch sauberer und besser werden», sagt SBB-Sprecher Reto Schärli. «Wir sind aber froh um jeden Hinweis.»
So funktioniert es: Der Kunde tippt im Hauptmenü der Vorschau-App auf «Defekt melden». Dann wählt man entweder «Bahnhof» oder «Im Zug» an und beschreibt das Problem. «Dafür braucht man höchstens zwei Minuten», sagt Schärli.
Bei Defekten oder Verschmutzungen im Zug ist die Angabe der Wagennummer Pflicht. Die ist im Eingangsbereich auf einer Plakette aufgedruckt. Alternativ findet man die Nummer auch aussen am Wagen. Android-Nutzer können die Kombination aus Buchstaben und Zahlen abfotografieren, iPhone-Besitzer müssen sie von Hand eintippen – noch. «Die Funktion werden wir bald in die iOS-Version einbauen», verspricht Schärli.
Nur für «Preview»-Nutzer
Noch ist der Reklamier-Knopf nur in der «Preview»-Version der SBB-Mobile-App verfügbar. Sie wird aber immerhin von 250'000 Kunden genutzt. «Wir werden die Funktion die nächsten vier Monate testen und entscheiden dann, ob wir sie in die normale Mobile-App einfügen.»
Die SBB betreten damit nicht Neuland. Letztes Jahr lancierten die Bundesbahnen eine App mit einer ähnlichen Funktion – allerdings nur für die Angestellten.
Reklamier-Apps sind keine neue Idee. So haben mehrere Städte Apps, mit denen Bürger Schäden melden können. Darunter Schaffhausen, Winterthur, Zürich und
St. Gallen.