Während Nahost-Reise
Cassis spricht mit humanitären Helfern in Gaza

Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis thematisiert in Israel die Herausforderungen der humanitären Hilfe im Gazastreifen. Bei einem Treffen mit Vertretern von UNO und IKRK wurde die schwierige Versorgungslage und der Informationskrieg diskutiert.
Publiziert: 10.06.2025 um 22:39 Uhr
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Bundesrat Ignazio Cassis traf sich in Jerusalem mit mehreren Verantwortlichen für humanitäre Hilfe, bevor er am Mittwoch mit den israelischen Behörden zusammentraf.
Foto: LAURENT SIERRO
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Bundesrat Ignazio Cassis will am Mittwoch in Israel die Anliegen der humanitären Helfer im Gazastreifen thematisieren. Zu Beginn seiner Visite in Jerusalem traf der Schweizer Aussenminister am Dienstag Vertreter von drei im Gebiet tätigen Organisationen.

«Wir sind mit einem Informationskrieg konfrontiert», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu Beginn der Diskussion. Am Tisch sassen die provisorische humanitäre Koordinatorin der Uno für die palästinensischen Gebiete, aber auch Verantwortliche des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Uno-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA).

Eineinhalb Stunden später, später als erwartet, scheint sich der sehr offene Dialog gelohnt zu haben: «Es war eine gute Diskussion», sagte EDA-Sprecher Nicolas Bideau der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir wurden detailliert über die Herausforderungen bei der Versorgung der Bevölkerung von Gaza mit humanitärer Hilfe durch Personen, die vor Ort arbeiten, aufgeklärt», sagte er. Diese «sind jeden Tag mit der israelischen Verwaltung konfrontiert». 

Der nächste Schritt wird es nun sein, den israelischen Aussenminister Gideon Saar am Mittwochmorgen mit diesen Hinweisen zu konfrontieren.

Auch auf Seiten der humanitären Helfer wurde das Treffen als nützlich erachtet. Es konnte erklärt werden, warum die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) die humanitären Grundsätze nicht einhält und warum die Schweizer Öffentlichkeit dies wissen muss. Ausserdem gab es Informationen darüber, warum die wenigen internationalen Lastwagen, die am Kerem-Shalom-Übergang ankommen, die Hilfsgüter nicht verteilt können, weil die Sicherheitsbedingungen angesichts der aktuellen Situation nicht mehr gegeben sind.

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