Die Sonne scheint, die Zahl der Coronavirus-Infektionen geht zurück. Am Mittwoch vermeldete das Bundesamt für Gesundheit nur gerade 19 bestätigte Neuinfektionen.
Ist der Spuk dank des Sommers bald endgültig vorbei? Nein, sagt nun ein neues Papier der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce. Zwar würden Klima und Jahreszeit bei der Coronavirus-Ausbreitung eine Rolle spielen und im Sommer «wird es aufgrund des warmen Wetters zu einem Rückgang der Übertragung des Virus kommen».
Doch der Effekt ist bescheiden: Die Taskforce verweist auf eine Studie, wonach der Sommer in der Schweiz nur «zu einer 10- bis 15-prozentigen Abnahme des Übertragungsrisikos des Coronavirus führen könnte».
Und die schlechte Botschaft folgt auf dem Fuss: In der kälteren Jahreszeit würde wieder eine 10- bis 15-prozentige Zunahme des Übertragungsrisikos folgen.
Geringe klimatische Effekte
Die Taskforce hält fest, dass die klimatischen Bedingungen die Corona-Übertragung zwar durchaus beeinflussen. So ist das Übertragungsrisiko in warmem und feuchtem Klima tiefer als in gemässigten Zonen. Aber: «Diese klimatischen Effekte sind gering und können die Covid-19-Epidemie nicht aufhalten.»
Klimatische Faktoren würden demnach auch nur einen relativ kleinen Teil der des unterschiedlichen Epidemieverlaufs in den verschiedenen Regionen der Welt erklären, so die Wissenschaftler.
«Insbesondere sind die Klimaeffekte viel geringer als die Wirkung der Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit», heisst es im Papier. Das bedeutet: Entscheidender sind Schutz- und Hygienemassnahmen wie auch Testen, Rückverfolgung, Isolierung und Quarantäne.
Schutzmassnahmen auch im Sommer
Die Empfehlung der Taskforce ist daher klar: Die Schutzmassnahmen seien über den Sommer aufrechtzuerhalten, «sodass die Zahl der Neuerkrankungen bis zum Herbst und Winter niedrig gehalten werden kann».