Der zentral gelegene Ort Ba-Dinh-Platz, an dem der damalige Präsident Ho Chi Minh am 2. September 1945 die Unabhängigkeit ausrief, bildete den symbolischen Mittelpunkt der Feierlichkeiten.
Schon in den frühen Morgenstunden rollten Panzer, Raketen, Amphibienfahrzeuge und weiteres modernes Kriegsgerät im Konvoi an den Rängen vorbei. Etwa 16.000 Soldatinnen und Soldaten nahmen an der mehrstündigen Parade teil. Zum Programm gehörten auch Flugvorführungen mit Militärhubschraubern und Kampfjets sowie Veranstaltungen auf See mit Kriegsschiffen und U-Booten. Allgegenwärtig war die berühmte rote Nationalflagge mit gelbem Stern.
Warum waren keine europäischen Gäste dabei?
Kleinere Kontingente und ranghohe Politiker befreundeter Staaten - Russland, China, Laos, Kambodscha und Belarus – waren bei der imposanten Parade ebenfalls dabei. Ihre Teilnahme gelte als sichtbares Zeichen der Freundschaft und aussenpolitischen Ausrichtung Vietnams, berichteten örtliche Medien. Mehrere europäische Länder hatten im Vorfeld Einladungen abgelehnt: Wegen des Kriegs in der Ukraine wollten sie nicht bei einer militärischen Schau mit russischen Truppen gesehen werden.
Vietnam hatte sich am 2. September 1945 von der französischen Kolonialherrschaft unabhängig erklärt. Ho Chi Minh rief damals die Demokratische Republik Vietnam aus. Die endgültige Unabhängigkeit erlangte das Land aber erst nach dem Indochinakrieg 1954.
Vom armen Land zur wirtschaftlichen Boomregion
Von einem der ärmsten Länder der Welt hat sich das südostasiatische Land zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt entwickelt. Das Land produziert heute unter anderem Elektronikartikel, Textilien und landwirtschaftliche Produkte wie Kaffee und Reis. Auch viele deutsche Firmen lassen in Vietnam fertigen.
Am Mittwoch ist auch in China eine riesige Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges über Japan im Zweiten Weltkrieg geplant. Dabei sind unter anderem der russische Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.