Das fünfminütige Video war am Samstag auf seinem offiziellem YouTube-Kanal hochgeladen worden. Inzwischen wurde es gelöscht.
«USA viel zugänglicher für Terror»
In den Aufnahmen beschreibt der republikanische Abgeordnete aus Louisiana vor den Brennöfen die Gräueltaten der Nationalsozialisten, die sich dort abspielten. Dann spricht er über die Gegenwart: «Die Welt ist heute viel kleiner geworden als während des Zweiten Weltkrieges. Die USA sind heute viel zugänglicher für Terror wie diesen, für Horror wie diesen», erklärt er.
«Es ist schwer, von den Gaskammern und Öfen wegzugehen, ohne ein sehr ernsthaftes Gefühl der Entschlossenheit, eine unerschütterliche Entschlossenheit, verdammt nochmal sicherzustellen, dass die USA vor dem Übel der Welt geschützt sind», fügte er an.
«Der Ort ist keine Bühne»
Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau verurteilte den Netzauftritt des Politikers als pietätlos. «Jeder hat das Recht, das Gesehene zu reflektieren», hiess es in einer Stellungnahme des Museums auf Twitter. «Dennoch sollte im Inneren einer früheren Gaskammer andächtige Stille herrschen. Der Ort ist keine Bühne.»
Auch der Vorsitzende des «Anne Frank Center for Mutual Respect», Steven Goldstein, reagierte entrüstet auf das Video. Er betonte, dass es sich bei Auschwitz nicht um ein «Fernsehstudio» handle. Das ehemalige KZ sei ein Ort der Stille und «kein Ort, um Videos zu drehen und Erklärungen abzugeben», sagte der polnische Ober-Rabbiner Michael Schudrich.
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war zwischen 1942 und 1945 im damals besetzten Polen das grösste NS-Vernichtungslager. Mehr als eine Million Menschen wurde im Zweiten Weltkrieg dort ermordet, die meisten waren Juden. (SDA)