US-Vizepräsident Vance kritisiert Israel scharf
«Es war ein sehr dummer politischer Stunt»

Scharfe Kritik des US-Vizepräsidenten JD Vance an Israel. Vor seiner Abreise kritisierte Vance die israelische Annexion des Westjordanlands. Für eine entsprechende Abstimmung des Parlaments fand er deutliche Worte.
Publiziert: 23.10.2025 um 17:10 Uhr
|
Aktualisiert: 23.10.2025 um 17:37 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
US-Vizepräsident JD Vance besteigt die Air Force Two auf dem Weg nach Washington. Foto: Nathan Howard/Pool The New York Times via AP/dpa
Foto: Nathan Howard

Vor seiner Abreise aus Israel hat sich US-Vizepräsident JD Vance klar gegen eine Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel ausgesprochen.

«Es war ein sehr dummer politischer Stunt», sagte er zu einer ersten Abstimmung des israelischen Parlaments für entsprechende Pläne während seines Besuchs. Er habe sich davon persönlich beleidigt gefühlt. «Das Westjordanland wird nicht von Israel annektiert.» Dies sei die unveränderte politische Linie der US-Regierung.

Ein Oppositionsvorstoss zur Annexion von Teilen des Westjordanlands hatte im israelischen Parlament am Mittwoch in einer vorläufigen Abstimmung überraschend eine Mehrheit bekommen - eine endgültige Annahme gilt aber als unwahrscheinlich. Ultrarechte Mitglieder der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machen sich seit langem für eine Annexion des Westjordanlands stark.

Katz nennt Vance «wahren Freund Israels»

Auch US-Präsident Donald Trump hatte betont, er werde es Israel nicht erlauben, sich das Westjordanland einzuverleiben. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines künftigen unabhängigen Staates.

Zum Abschluss seiner Israel-Reise hatte Vance zuvor noch das Militärhauptquartier in Tel Aviv besucht. Verteidigungsminister Israel Katz sagte nach Angaben seines Büros, Vance sei «ein wahrer Freund des Staates Israel, der unter der Führung von Präsident Trump viel zur Sicherheit Israels, der Region und zur tiefen Allianz zwischen Israel und den USA beigetragen hat». Katz bekräftigte ferner, Israel sei «verpflichtet, alle Geiseln und Gefallenen zurückzubringen, Hamas zu entwaffnen und eine bessere Zukunft in der Region zu sichern».

Netanjahu äussert sich

Am Donnerstagnachmittag äusserte ich auch Netanjahu: «Die Abstimmung war eine bewusste politische Provokation der Opposition, um während des Besuchs von Vizepräsident JD Vance in Israel Zwietracht zu säen», schrieb er auf X.

Und weiter: «Die beiden Gesetzesentwürfe wurden von Oppositionsmitgliedern in der Knesset unterstützt. Die Likud-Partei und die religiösen Parteien (die wichtigsten Koalitionsmitglieder) stimmten nicht für diese Gesetzesentwürfe, mit Ausnahme eines verärgerten Likud-Mitglieds, das kürzlich aus dem Vorsitz eines Knesset-Ausschusses entlassen wurde.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen