Wobmann orientiert sich am Tessin. Dort hat das Stimmvolk im letzten September einer Vorlage zugestimmt, welche die Vollverschleierung im öffentlichen Raum verbietet. Vor zwei Wochen stufte der Bundesrat ein entsprechendes Gesetz als verfassungskonform ein. «Die Burka ist neben dem Minarett das typische Symbol für den radikalen Islam», sagt Wobmann. Er sei nicht gegen die Religion an sich. Aber: «Diese radikalen Symbole müssen wir bekämpfen.» Muslime könnten ihre Religion hierzulande auch ohne Burka und Minarett ausüben.
Wobmann wird seinen Vorstoss in der kommenden Woche einreichen – und ist gespannt auf die Antwort des Bundesrates.
«Er kommt in eine Zwickmühle», sagt Wobmann. «Denn er müsste mein Vorhaben eigentlich gutheissen, ist aber gleichzeitig gegen ein Verbot auf nationaler Ebene.»
Sympathien für ein Burka-Verbot gibt es längst nicht nur in der SVP, sondern offenbar auch in reformierten Kreisen.
Der Zürcher Kirchenratspräsident Michel Müller sagte in einem Interview mit der Zeitung «reformiert», er fühle sich beim Anblick von voll verschleierten Frauen am Zürichsee provoziert. «Über das Kopftuch brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber Burkas will ich hierzulande nicht.»