Umfrage zur Halbierungsinitiative
Klare Fronten bei Radio- und TV-Abgaben

Eine Umfrage zeigt, dass 40 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung die Halbierungsinitiative für Radio- und Fernsehgebühren unterstützen. Die von SVP-Kreisen lancierte Initiative will die Gebühren von 335 auf 200 Franken senken.
Publiziert: 06:19 Uhr
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Aktualisiert: 07:14 Uhr
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40 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung sprechen sich laut einer Umfrage zurzeit für eine Senkung der Radio- und Fernsehgebühren aus. (Archivbild)
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Darum gehts

  • 40 Prozent unterstützen die Halbierungsinitiative für Radio- und Fernsehgebühren
  • Die Initiative senkt Gebühren von 335 auf 200 Franken jährlich
  • 32 Prozent der Befragten lehnen die Initiative klar ab
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Eine Senkung der Radio- und Fernsehgebühren ist bei der Schweizer Stimmbevölkerung laut einer Umfrage bisher gut angekommen. 40 Prozent der Befragten würden der Halbierungsinitiative zurzeit zustimmen, wie eine Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» ergab.

Weitere 13 Prozent der Befragten würden zum Anliegen «eher Ja» sagen. Das zeigt eine am Sonntag von den Tamedia-Zeitungen veröffentlichte Grafik. Für ein Nein sprachen sich demnach 32 Prozent der Befragten aus. 12 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten «eher Nein». Der Rest hat sich laut der Grafik noch nicht entschieden.

15'000 Teilnehmer

Die von SVP-Kreisen lancierte Initiative will die Gebühren für Radio und Fernsehen von aktuell 335 auf 200 Franken pro Jahr senken. Unternehmen sollen von der Abgabe befreit werden. Das stösst laut der Umfrage bei der SVP-Wählerschaft auf am meisten Anklang. Auch FDP-Wählerinnen und -Wähler sind mehrheitlich dafür oder eher dafür. Die Mehrheit der Wählerschaft von Grünen, GLP und SP sagt hingegen Nein. Die Anhängerschaft der Mitte ist mehrheitlich eher oder klar dagegen.

Tamedia und «20 Minuten» führten die Umfrage nach eigenen Angaben am 16. und 17. September in Zusammenarbeit mit dem Institut Leewas durch. Knapp 15'000 Personen nahmen demnach daran teil.

«200 Franken sind genug»

Der Zuspruch der Umfrageteilnehmer deckt sich nicht mit der Haltung des Parlaments und der Landesregierung. Das Parlament will nichts wissen von einer weiteren Senkung der Radio- und Fernsehgebühren. Es empfahl die Volksinitiative «200 Franken sind genug» ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung. Die Vorlage dürfte 2026 vors Schweizer Stimmvolk kommen. Noch steht das Datum der Abstimmung nicht fest.

Der Bundesrat war den Initianten bereits im vergangenen Jahr entgegengekommen. Er beschloss, die Haushaltsabgabe auf dem Verordnungsweg auf 300 Franken pro Jahr zu senken. Zahlreiche Unternehmen werden zudem von der Abgabepflicht befreit.

Sparprogramm bei der SRG

Medienminister Albert Rösti (58) sagte, für private Anbieter sei das heutige Angebot der SRG in den kleinen sprachregionalen Märkten der Schweiz nicht finanzierbar. Er argumentierte, dass bei einem Ja zur Initiative eine Zentralisierung der SRG unvermeidlich wäre. Es würde noch maximal zwei «Hauptzentren» geben. Dies sei einer der Hauptgründe für die ablehnende Haltung des Bundesrates.

Die SRG ist bereits an der Umsetzung eines Sparprogramms. Bis 2029 rechnet sie mit Einsparungen von rund 270 Millionen Franken. Dies entspricht rund 17 Prozent des heutigen Finanzrahmens.

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