Eine seifige Geschichte: Damit die (noch) 40 Franken teure Autobahnvignette nicht mehrmals gekauft werden muss, lassen sich Autofahrer einiges einfallen. So reiben sie den Kleber mit fettigen Cremes oder Butter ein, damit sie ihn spatter wieder ablösen und auf ein anderes Auto kleben können.
Immer wieder erwischen etwa Grenzwächter solche Vignetten-Trickser. 900 Anzeigen wegen Manipulation oder Fälschung hat die Zollverwaltung 2012 bei der Bundesanwaltschaft eingereicht.
Da die Sünder direkt gegen das Strafgesetzbuch verstossen, sind auch die Bussen für den Buttersünde saftig: 500 Franken beträgt diese gemäss «TagsAnzeiger».
Zahlreiche Tipps im Internet
Rechtlich ist die Situation klar: Eine Vignette darf nur für ein Fahrzeug verwendet werden. Wird sie vomAuto enfernt, gilt sie als entwertet. Um das klarzustellen ist der Kleber so präpariert dass er beim Ablösungsversuch zerreisst.
Doch sowohl Schweizer wie auch Ausländer sind nicht dumm: Wer nach «Vignette ablösen» googelt, findet unzählige Tipps, wie sich das Autobahnticket sicher entfernen lässt. An heissen Tagen funktioniere es am besten, liest man immer wieder. Ansonsten solle man zum Föhn greifen, meint ein anderer.
Problem gelöst dank E-Vignette?
Ganz besonders dreist ein anderer Trick: Man klebt die Vignette gar nicht erst an! «Stattdessen mach ich mir die Mühe und biege die Ecken vorsichtig um, damit die Vignette die vorgeschriebene Form hat. Dann befestige ich sie mit Tesa an der Scheibe», schreibt ein Vignetten-Trickser. Diese Technik habe bisher allen Kontrollen standgehalten.
Sicher ist: Sagt die Bevölkerung am 24. November Ja zur teureren Vignette, dürfte der Anreiz für Vignetten-Tricksereien steigen. Abhilfe dürfte die elektronische Vignette sorgen, welche Verkehrsministerin Doris Leuthard auf 2019 einführen möchte.