Trotz Zwangsheiraten
Berner Stadtrat will Haus der Religionen nicht abstrafen

Die Stadt Bern soll das Haus der Religionen weiter unterstützen, obwohl in der dortigen Moschee Zwangsheiraten durchgeführt wurden. Dieser Meinung ist der Stadtrat.
Publiziert: 16.02.2023 um 18:02 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2023 um 21:24 Uhr
Im Haus der Religionen in Bern kam es zu Zwangsheiraten.
Foto: Haus der Religionen

Mit 60 zu 7 Stimmen hat der Stadtrat am Donnerstag eine Richtlinienmotion von Erich Hess abgelehnt. Der SVP-Politiker forderte, dass die Stadt bis auf Weiteres keine Gelder mehr ans Haus der Religionen ausrichtet. Es gehe nicht an, dass Zwangsheiraten indirekt mit Steuergeldern subventioniert würden.

Rund ein Dutzend Fälle

Die Stadtregierung wies diese Darstellung zurück. Die Stadt zahle bloss für Leistungen, die im öffentlich zugänglichen Dialogbereich des Hauses erbracht würden. Die Zwangsheiraten seien in den Räumen des muslimischen Vereins durchgeführt worden. Eine Debatte über den Vorstoss von Hess gab es im Stadtrat nicht.

Im November 2022 war publik geworden, dass in der Moschee des Hauses der Religionen Zwangsheiraten durchgeführt wurden. Gemäss Medienberichten soll es sich um rund ein Dutzend Fälle gehandelt haben. Wer diese Trauungen im Haus der Religionen durchgeführt hatte, ist nicht bekannt. Der bisherige Imam der Moschee übernahm Anfang 2023 die Verantwortung und kündigte seinen Rücktritt an. (SDA)

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