Trotz Korruptionsvorwurf
Pilatus darf in Indien wieder geschäften

Der Bann gegen den Flugzeughersteller Pilatus in Indien ist teilweise wieder aufgehoben. Das indische Verteidigungsdepartement hat das im Juli 2019 gegenüber Pilatus verhängte einjährige Verbot zumindest in Teilen ausser Kraft gesetzt.
Publiziert: 11.10.2019 um 12:41 Uhr
Gute Nachrichten für: Oskar J. Schwenk, Chef von Pilatus Aircraft. Pilatus darf in Indien wieder eingeschränkt geschäften.
Foto: Philippe Rossier

Die entsprechende Verfügung ist auf der Internetseite des indischen Ministeriums für Verteidigung aufgeschaltet. Pilatus wollte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP keinen Kommentar dazu abgeben.

Hinter dem Entscheid steht die indische Luftwaffe, welche auf Ersatzteile, Service- und Wartungsdienstleistungen von Pilatus für die betriebene Flotte an Pilatus-Trainingsflugzeugen des Typs PC-7 angewiesen ist.

Ermittlungen wegen Korruption

Seit Juni laufen in Indien gegen Pilatus Ermittlungen. Der zuständige Untersuchungsrichter wirft dem Unternehmen gemäss einer ersten Klageschrift (first information report) eine «kriminelle Verschwörung» vor. Dazu kommen Vorwürfe wie Betrug oder kriminelle Verführung von Staatsangestellten.

Der Stanser Flugzeugbauer ist in dem südasiatischen Land seit längerem mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Es geht dabei um eine abgeschlossene Lieferung von 75 PC-7-Fliegern. Die indische Bundespolizei CBI wirft Pilatus vor, 2010 einem Waffenhändler eine Million Franken überwiesen zu haben, um den Auftrag zu erhalten. Später sollen gemäss der AWP vorliegenden Klageschrift rund 50 Millionen Franken geflossen sein.

(SDA)

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