Der Bund soll dem 24-Stunden-Giftnotruf Tox Info Suisse mehr Geld zur Verfügung stellen. Über 100'000 Personen haben in den vergangenen drei Wochen eine Petition zur Rettung der Nummer 145 unterzeichnet.
Ein Verschwinden dieser Institution hätte fatale Folgen, machen die Petitionäre geltend. Rat suchende Eltern oder Betroffene fänden keine Anlaufstelle mehr im Notfall, schrieb Tox Info Suisse am Donnerstag in einer Mitteilung. Vierzig Prozent davon seien Eltern mit Kindern unter fünf Jahren. Auch medizinische Fachpersonen könnten nicht mehr auf den zentralen Dienst zurückgreifen.
Soforthilfe von 1,1 Millionen Franken
Die Petition «Retten Sie den Giftnotruf» richtet sich an Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und fordert die nachhaltige Finanzierung des Giftnotrufs durch Bundesbeiträge. Die Tox-Info-Verantwortlichen laden die Gesundheitsministerin zu einem Rettungsgespräch ein. Stiftungsratspräsident von Tox Info Suisse, Josef Widler, sagt in einem Interview mit dem Beobachter: «Das Bundesamt für Gesundheit hat seine Aufgabe verschlafen, eine Gesetzesgrundlage zur Finanzierung zu schaffen.»
Für die nötige Soforthilfe von 1,1 Millionen Franken per Ende August 2025 und die mittelfristige Finanzierung müssten die konkreten Massnahmen umgehend diskutiert werden, so die Petitionäre.
Tox Info Suisse wird laut eigenen Angaben der Institution bisher nur zu zehn Prozent vom Bund finanziert, obwohl es im Bereich der Vergiftungsprävention, -beratung und -dokumentation einen gesetzlich verankerten Bundesauftrag wahrnimmt.