Es ist der starke Franken, der das Einkaufen in benachbarten Ländern für Schweizer attraktiv macht. Davon besonders betroffen: Das Tessin. Hunderte Touristen und Einheimische gehen täglich ins benachbarte Italien, um günstig einzukaufen.
Kürzlich wurde auch Bundespräsidentin Doris Leuthard (54) beim Einkaufen im benachbarten Italien erwischt. Die CVP-Magistratin verbringt in der Tessiner Grenzgemeinde Gambarogno ihre Ferien. Wie das «Giornale del Ticino» schreibt, wurde Leuthard beim Wocheneinkauf von Lebensmitteln im grenznahen Maccagno (I) gesichtet.
Einkauf auf dem Rückweg
Damit zeigte sich die Bundespräsidentin als Durchschnittsschweizerin. Etwas speziell war aber ihre Erklärung: Es sei der am nächsten liegende Supermarkt, direkt in der Nachbarschaft ihres Tessiner Feriendomizils, erklärte ihr Departement gegenüber «20 Minuten».
Nicht ganz: Coop, Manor oder Migros-Filialen in den umliegenden Tessiner Gemeinden Tenero und Sant' Antonino wären von Gambarogno mit ihrem Tesla in etwa derselben Zeit zu erreichen – wenn nicht sogar schneller.
Auf Nachfrage von BLICK präzisierte das Departement den Grund von Leuthards Einkaufsstopp in Italien: Die Bundesrätin habe auf dem Rückweg von einem Ausflug in besagtem Laden halt gemacht.
Leuthard dürfe da einkaufen, wo sie wolle
Gesprächsstoff lieferte Leuthards Einkaufsbummel auch in der Region, wie eine lokale Lädelibesitzerin, die nicht genannt werden will, bestätigt. Frau Leuthard dürfe natürlich einkaufen, wo sie wolle, erklärt sie. Solange sie das mehrheitlich in der Schweiz tue, habe sie kein Problem damit.
Doch der Einkaufstourismus nach Italien sei für Ladenbesitzer klar ein Problem, erklärt die Tessinerin. Vor allem, dass viele Einheimische drüben shoppen, mache ihnen zu schaffen. Darum vertrete sie den Grundsatz: Schweizer sollen in der Schweiz einkaufen.