Die CVP schickt mit Abstand am meisten Kandidatinnen und Kandidaten in die anstehenden Wahlen. Über 700 sind es, die unter dem Slogan «Wir halten die Schweiz zusammen» in den Nationalrat einziehen wollen.
Als Slogan würde sich «Wir bieten allen eine Heimat» womöglich besser eignen. Denn die Positionen der Kandidaten unterscheiden sich zum Teil beträchtlich. Eine Auswertung der Online-Wahlhilfe Vimentis im Auftrag von BLICK zeigt jetzt: Die Meinungen in der CVP-Mutterpartei sind so unterschiedlich wie bei keiner anderen grossen Partei. Einzig die BDP hat eine noch breitere Streuung.
SP mit einheitlichsten Positionen
Die grosse Konkurrenz der CVP hingegen tritt geschlossener auf, wie die Analyse der 73 Vimentis-Antworten zeigt: Am einhelligsten sind die Meinungen unter den SP-Kandidaten, gefolgt von den Grünen, den Grünliberalen, der SVP und der FDP.
Besonders deutlich ist das CVP-Wischi-Waschi in der Gesellschaftspolitik. Hier haben die Wähler keine Ahnung (mehr), für was die christlich-demokratische Volkspartei eigentlich einsteht. So stellt die CVP sowohl die konservativste Nationalratskandidatin, aber auch – zusammen mit einem SPler – den liberalsten Kandidaten. Verwirrung total!
Unterschiedlicher könnten sie nicht sein
Die liberale Flanke deckt Yannick Scheidegger (26) ab. Der Berner Nationalratskandidat sagt etwa entschieden Ja zur aktiven Sterbehilfe, zur Legalisierung von Cannabis und zur Adoption fremder Kinder durch homosexuelle Paare.
Hingegen kämpft er gegen Verbote. So sollen religiöse Symbole auch im öffentlichen Dienst erlaubt sein, ebenso Vollverschleierungen. Auch wehrt sich Scheidegger vehement dagegen, dass die Hürden für den Zivildienst erhöht werden.
Fundamental anderer Meinung als Scheidegger ist bei all diesen Fragen seine Aargauer Partei-Kollegin Sabine Sutter-Suter (55), die gemäss Vimentis gesellschaftspolitisch Konservativste aller Kandidatinnen und Kandidaten. Sie habe sich für klare Antworten entschieden, «da ich dazu eine klare Haltung habe», so Sutter-Suter.
«Habe liberal-soziale Grundhaltung»
Dennoch überrasche sie der Befund, weil sie eine «liberal-soziale Grundhaltung» habe. «Die Cannabis-Legalisierung lehne ich ab, weil ich durch mein soziales Engagement viel Leid gesehen habe, das durch Drogen entsteht. Neue Studien zeigen, dass Cannabis nicht so unschädlich ist, wie vielleicht angenommen wird», sagt die Unternehmerin.
CVP-Kandidat Scheidegger kontert: «Prävention kann nur bei Dingen erfolgreich sein, die man machen darf. Ein Verbot ist vor allem bei jungen Personen kontraproduktiv.»
Trotz seiner für CVP-Verhältnisse extremen Positionen fühlt sich Scheidegger in seiner Partei einigermassen wohl. «Die Berner CVP ist im Vergleich ja auch sehr liberal», sagt er. Obwohl er bei gewissen Themen eine andere Meinung habe, bleibe er loyal zu seiner Partei, der er mit 18 Jahren beigetreten ist. Unterdessen sei die CVP ja grossmehrheitlich für die Ehe für alle. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung. «Ich hoffe, dass sich die CVP in gesellschaftspolitischen Fragen noch weiter öffnet. Nur das bringt die Schweiz weiter.»
Sutter-Suter und der konservative CVP-Flügel dürften dies ganz anders sehen.
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.