Katzen ausser Kontrolle
Schweizer Tierärzte fordern Chip- und Registrierungspflicht für Katzen

Im Gegensatz zu Hunden müssen Hauskatzen in der Schweiz weder gechippt noch registriert werden. Weil die Population stark wächst, will das die Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) nun ändern. Ende November wurde eine Petition lanciert.
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Findelkatzen ohne Chip können keiner Halterin oder keinem Halter zugeordnet werden, was ihre Betreuung und Behandlung erschwert. (Archivbild)
Foto: MARTIN RUETSCHI
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Schweizer Katzenpopulation ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Von den rund zwei Millionen Katzen wurden nur zirka 30 bis 40 Prozent registriert. Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte sind der Meinung, dass sich der drohend ausufernde Katzenbestand mit einer Chip- und Registrierungspflicht besser kontrollieren lässt.

Bislang sind Chips für Katzen freiwillig. Bei einer Registrations- oder Chippflicht könnten Katzen ohne Halter einfacher identifiziert werden. Für Tierschutzorganisationen wäre es eine grosse Vereinfachung, um solche Katzen direkt kastrieren zu können, schreibt die GST in ihrem Petitionspapier. So würden sich verwilderte Katzen nicht unkontrolliert vermehren. Ausserdem könne so der Ausbreitung von Krankheiten vorgebeugt werden.

Das Vorhaben dürfte es allerdings schwer haben. Vergangenen Mai wurde eine entsprechende Motion der Grünen Fraktion im Nationalrat abgelehnt. Eine landesweite Kastrationspflicht fand in der grossen Kammer bereits 2020 keine Mehrheit. Eine solche Pflicht soll laut GST aber allein bei Findeltieren ohne Chip zur Anwendung kommen – bei gechippten Katzen sieht die Petition von einer Kastrationspflicht ab.

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