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Nicht nur Spass, sondern Langeweile treibt die Jugendlichen ins Netz.
Foto: Keystone
Wer heute zwischen 16 und 25 Jahre alt ist, gehört zu den «Digital Natives», ist also mit dem Internet aufgewachsen. Doch wie nutzen die Jungen die Onlinewelt und wie denken sie darüber? Das wollte die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) wissen und hat über 1000 Jugendliche in der ganzen Schweiz befragt. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:
- Im Mittel sind Jugendliche pro Tag in ihrer Freizeit 4 Stunden online. Das ist deutlich mehr als bei Erwachsenen – sie sind nur 2,5 Stunden aktiv online.
- 4 Prozent der Jugendlichen sind über 10 Stunden online. Bei den Erwachsenen sind es fast 10 Prozent.
- Im Mittel greifen Jugendliche 30 Mal pro Tag zum Handy. 37 Prozent tun dies mehr als 50 Mal am Tag. Und gar 7 Prozent der Jugendlichen greifen mehr als 150 Mal am Tag zum Handy.
- Am wichtigsten für die Jungen ist die Kommunikation: 96 Prozent benutzen mehrmals täglich Messenger-Dienste, 86 Prozent sind mehrmals täglich in sozialen Netzwerken unterwegs. Gamen ist weniger wichtig: 16 Prozent spielen mehrmals am Tag.
- Langeweile treibt die Jugendlichen in Netz: 87 Prozent geben an, aus Langeweile online zu gehen.
- Jungen Frauen sind Social Media wichtiger als jungen Männern. Junge Männern suchen dafür mehr Informationen zu Freizeit- und Gesellschaftsthemen.
- Fast alle Jugendlichen finden es gut, viel online zu sein und finden, es bereichere ihr Leben.
- Aber: 39 Prozent haben Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, 37 Prozent fühlen sich unter Druck gesetzt durch Apps, welche die Nutzung belohnen
- 25 Prozent der Jugendlichen werden nervös, wenn sie längere Zeit offline sind.
- Doch die Jugendlichen haben auch Strategien entwickelt, wie sie mit der eigenen Online-Präsenz umgehen: 95 Prozent der Jugendlichen geben sich selbst Regeln, wie sie ihre Online-Zeit begrenzen: So haben 62 Prozent schon besonders zeitraubende Apps gelöscht. 28 Prozent setzen sich Zeitlimiten. Jüngere Jugendliche setzen sich häufiger Grenzen als ältere.
«Die Studie zeigt, dass junge Menschen an ihren Displays nicht schutzlos und verloren sind, sondern dass sie insgesamt mehr über ihre Internetnutzung nachdenken als Erwachsene. Sie machen sich viele Gedanken über die Folgen des ständigen Online-Seins», so Sami Kanaan, Präsident der EKKJ. (sf)
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