SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor mobilisiert gegen «Via Sicura»
Darum wollen die Tessiner keine harten Verkehrsstrafen

Der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor sammelt Unterschriften für «verhältnismässigere Strafen» im Strassenverkehr. Im Interview mit dem «Corriere del Ticino» erklärt er, warum Tessiner und Romands die Verkehrssicherheit anders wahrnehmen würden.
Publiziert: 20.06.2017 um 08:55 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:13 Uhr
Nationalrat Jean-Luc Addor an der Delegiertenversammlung der SVP im letzten Januar in Le Chable VS.
Foto: Peter Mosimann

Seit Mai 2016 sammelt der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor Unterschriften für seine Volksinitiative «Stopp den Auswüchsen von Via sicura (Für ein gerechtes und verhältnismässiges Sanktionensystem)». Fünf Monate vor Ende der Sammelfrist hat Addor erst 30'000 Unterschriften beisammen.

Im Interview mit dem «Corriere del Ticino» wirbt er für sein Anliegen. Und er findet, dass es wenn es um die Beurteilung der Verkehrssicherheit geht, es einen Röstigraben gibt. 

Anders als in der Deutschschweiz

Für Addor steht fest, dass in der Romandie die Sensibilität höher sei, wenn es um das Verkehrsstrafrecht gehe. So kenne fast jeder jemanden, der wohl zu unrecht Opfer von Via Sicura geworden sei. Laut dem SVP-Nationalrat sei dies im Tessin ähnlich.

Auch dort trauten die Leute der Idee nicht, dass man mit härteren Strafen mehr Verkehrsicherheit gewinnen könne. Das sei anders sei es in der Deutschweiz. Dort sei die Unterschriftensammlung entsprechend aufwändiger.

Jetzt will Addor Gas geben und zu einem Schlussspurt starten. Für ihn geht es bei der Initiative aber noch um etwas anders: «Es gibt eine klare Tendenz, dass man die Bürger immer mehr wie Kinder behandeln will», sagt er im Interview mit dem «Corriere del Ticino».

Darum geht er auch nicht davon aus, dass ein Bericht zu Via sicura, den den Bundesrat vorlegen will, das Programm auch nur kritisieren könnte. Darum steht für ihn fest: «Der einzige Weg, der noch bleibt, ist eine Aktion, welche die Bürger direkt beteiligt» – seine Volksinitiative. 

Addor hat noch bis am 3. November Zeit, die restlichen 70'000 Unterschriften zu sammeln. (hlm) 

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