Im letzten Juli beschloss die grüne Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli (51), der Politik den Rücken zu kehren. Und eine Selbstfindungs-Wanderung zu unternehmen. Vor knapp zwei Wochen zog sie los. Von ihrem Wohnort Reitnau AG geht es quer durch Deutschland bis nach Hohwacht in Schleswig-Holstein an der Ostsee. Gegen 300 Stunden dürfte sie für die 1500 Kilometer brauchen.
Nur Hündin Mira begleitet sie auf dem Selbstfindungs-Trip. Dachte sie. «Nichts los – ausser Ratten», schreibt Hochuli nun auf ihrem Reise-Blog. Das Dörfchen Markt Wald im Unterallgäu, das Hochuli passierte, kämpft offenbar mit einer Rattenplage. «Die nächste Rattenbekämpfung findet am 6. Februar statt», heisst es auf der Homepage der Gemeinde.
Zu kalt für Pausen
Ob man hier pro abgegebenem Mäuseschwanz noch ein Mäusegeld bekomme, so wie früher in vielen Schweizer Dörfern, fragt sich Hochuli, die vor allem mit der Kälte zu kämpfen hat.
Minus 17 Grad sei es gestern gewesen. «Auch wenn ich versuche, den Weg entlang von Gasthöfen zu planen, gab es heute keine Pause unterwegs. Gasthöfe hätte es zwar gehabt. Aber Wirtesonntag ist Wirtesonntag, und zwar am Montag und Dienstag», schreibt Hochuli.
So sei sie mit Mira einmal mehr vom Start bis zum Ziel durchmarschiert. «Nicht mal Tee trinken mag ich unterwegs; kaum bleiben wir stehen, kriecht die Kälte in Knochen, Finger und Zehen.»
Immerhin soll es in den kommenden Tagen auch in Deutschland etwas wärmer werden.