Sudan
Konflikt im Sudan: Drohnenangriffe auf Khartum

Im Konflikt zwischen Armee und Milizen im Sudan ist die Hauptstadt Khartum Augenzeugen und Medienberichten zufolge von Drohnen beschossen worden.
Publiziert: 13:40 Uhr
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ARCHIV - Ein Soldat geht vor dem Präsidentenpalast entlang, nachdem dieser von der sudanesischen Armee übernommen wurde. Ein Großteil der Hauptstadt Khartum ist bei den Kämpfen zerstört worden. Foto: Uncredited/AP/dpa
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Aus mehreren Teilen der von der Armee kontrollierten Grossstadt wurden Explosionen gemeldet, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete. Das Militär habe demnach versucht, die Drohnen mit Raketen abzuschiessen. Die Fernsehsender Al-Arabi TV und Al-Hadath TV bestätigten die Angriffe auf Khartum. Al-Arabi TV berichtete zudem von weiteren Drohnenangriffen auf von der Armee kontrollierte Gebiete in der Region River Nile, die im Norden an Khartum grenzt.

Am Vortag hatte die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) einer humanitären Waffenruhe zugestimmt. Diese war von einer Vermittlergruppe verhandelt worden, die von den USA geführt wird und zu der auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Saudi-Arabien und Ägypten gehören. Eine Einwilligung der Armee steht aber noch aus.

Der Berater der US-Regierung für Afrika, Massad Boulos, hatte Anfang der Woche gesagt, beide Seiten hätten sich für den Vorschlag einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe offen gezeigt. Zugleich werde über eine neunmonatige Verhandlungsphase beraten. Zu Beginn des Konflikts 2023 waren Waffenruhen mehrfach gescheitert.

Die RSF hatte im April 2023 mit Angriffen gegen Militär und Zivilisten begonnen, weil sie sich dagegen sperrte, in die Armee eingegliedert zu werden. Seitdem hat sie die Region Darfur im Westen des Sudans fast vollständig erobert. Sie kontrolliert etwa die Hälfte des besiedelten Gebiets des Sudans. Experten zufolge wird sie von den VAE unter anderem mit Waffen unterstützt, was diese aber bestreiten.

Eine humanitäre Waffenruhe könnte Millionen Zivilisten aus grösster Not helfen. Die Lage in dem ostafrikanischen Land gilt als die aktuell grösste humanitäre Krise der Welt. Beiden Seiten des Konflikts werden Kriegsverbrechen und schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, was die Armee sowie die RSF bestreiten.

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