Integrative Förderung (IF) heisst die Schulreform, die seit 2004 alle Schweizer Schulen verpflichtet, in ihren Regelklassen auch verhaltensauffällige, behinderte oder lernschwache Schüler aufzunehmen und zu fördern. Zuvor wurden diese Kinder und Jugendlichen in Klein- oder Sonderklassen unterrichtet.
Kinder fallen in Deutsch und Mathe durch
Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, zeigt eine Pilotstudie in den Kantonen Schwyz, St. Gallen und Zürich, dass die Integration nicht nur positive Folgen hat. Die förderbedürftigen Kinder fühlen sich zwar wohl, aber um das Klima in den Klassen steht es nicht gut. Und: Die Schüler fallen in den Leistungen ab.
Zwei Drittel der förderbedürftigen, aber auch ein Drittel der nicht förderbedürftigen Schüler erreichen in standardisierten Leistungstests das Minimalniveau in Mathematik und Deutsch nicht. Daraus folgert Projektleiterin Simona Altmeyer, es gelinge «weitgehend, Kinder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen gut zu integrieren, aber nur teilweise, diese auch gut zu qualifizieren». Die Lehrer wiederum bemängeln fehlende Ressourcen.
Rund ein Drittel erhält Unterstützung
Die Studie erfasste insgesamt 429 Kinder. Fast jedes dritte Kind wurde im untersuchten Schuljahr 2016 mit individuellen Massnahmen unterstützt. Ein Kind mit leerem Laufblatt hat heute bald Seltenheitswert. (awi)