Darum gehts
- Schweiz verhandelt mit USA über Handelsbeziehungen
- Bundesrat will EU und China nicht gegen USA ausspielen
- Warenhandelsvolumen mit EU ist viermal grösser als mit USA
Der Zickzackkurs von Donald Trump (78) in der Zollpolitik hält die Schweiz auf Trab. Nach Informationen von Blick war Seco-Staatssekretärin Helene Budliger Artieda (59) letzte Woche erneut in Washington; eine weitere Reise in die US-Hauptstadt soll nächste oder übernächste Woche stattfinden.
Gemäss einem internen Papier, das Blick vorliegt, will sich der Bundesrat dem US-Präsidenten keinesfalls unterwerfen. Zwar macht Trump immer wieder Stimmung gegen die Europäische Union, vor allem aber gegen China. Der Bundesrat will die Handelspartner aber nicht gegeneinander ausspielen: «Eine Beeinträchtigung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und der EU oder auch China aufgrund der Verhandlungen mit den USA ist nicht im Interesse der Schweiz.»
Besondere Aufmerksamkeit gelte den Beziehungen zur Europäischen Union – das Volumen des Schweizer Warenhandels mit der EU sei mit rund 320 Milliarden Franken knapp viermal grösser als jenes mit den USA (86 Milliarden), knapp sechsmal grösser als mit China (59 Milliarden).
6,4 Millionen Franken Zolleinnahmen könnten wegfallen
Aufgrund des angestrebten Deals mit Donald Trump rechnet der Bundesrat künftig mit weniger Zolleinnahmen durch US-Importe – das sei allerdings zu verkraften. 2024 lagen die Einnahmen bei 6,4 Millionen Franken. Höhere US-Zölle würden die Schweiz viel stärker treffen.
Der Bundesrat rechnet damit, dass Trump die Verhandlungen nicht auf die lange Bank schiebt: Aufgrund der Midterm-Wahlen im Herbst 2026 bleibe der US-Regierung «ein eher enges Zeitfenster». Hinzu kämen «die auch US-seitig begrenzten Ressourcen, welche der Möglichkeit der simultanen Verhandlung von Abkommen mit zahlreichen Ländern faktische Grenzen setzt».