Welches Familienmodell ist das richtige – respektive welches soll steuerlich entlastet werden? Darob streitet sich derzeit das Parlament. Anfang Mai sorgte der Nationalrat für einen kleinen Durchbruch – er entschied, den allgemeinen Kinderabzug bei den Bundessteuern von heute 6500 auf 10`000 zu erhöhen.
Doch die ständerätliche Kommission sagt jetzt Nein! Die WAG ist gegen die Erhöhung. Dem vom Bundesrat vorgeschlagenen höheren Abzug für Betreuungskosten stimmt sie hingegen zu. Dieser soll bei der Bundessteuer von 10'100 Franken auf 25'000 Franken steigen.
Kinderbetreuungsabzug vs. Steuergutschrift
Eine Minderheit der WAK möchte die Vorlage an den Bundesrat zurückweisen mit dem Auftrag, statt des Kinderbetreuungsabzugs eine Steuergutschrift auszuarbeiten. In der Gesamtabstimmung nahm die Kommission die Vorlage aber mit 8 zu 1 Stimmen bei 4 Enthaltungen an. Diese kommt in der Sommersession in den Ständerat.
Hintergrund der Revision ist die im Jahr 2011 lancierten Fachkräfteinitiative. Kurzfristig würde die Anpassung bei der direkten Bundessteuer zu Mindereinnahmen von rund 10 Millionen Franken führen. Mittelfristig rechnet der Bundesrat mit 2500 neuen Vollzeitstellen, wodurch die Einbussen wettgemacht würden. Der Nationalrat hatte dem mit grosser Mehrheit zugestimmt. (SDA/vfc)