Eine Studie der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (Skos) kommt zum Schluss: Sozialhilfeempfänger bekommen zu wenig Geld. Eine Person soll deshalb 90 Franken pro Monat mehr erhalten als bisher.
Der Grund dafür: Die Tarife wurden das letzte Mal bei der Totalrevision vor zehn Jahren überarbeitet.
Doch nicht alle würden von einer Erhöhung profitieren. Ganz im Gegenteil. Jugendlichen und Familien ab vier Personen soll die Sozialhilfe gar gekürzt werden.
«Mit diesen Massnahmen wollen wir eine Diskussion ermöglichen und reagieren auf die Kritik in der Politik», sagt Felix Wolffers, Co-Präsident der Skos.
Keine wissenschaftliche Belege
Denn wissenschaftlich hat man eigentlich keine Belege dafür, ob junge Menschen und Grossfamilien mehr Sozialhilfe bekämen als nötig.
Mit der Kürzung soll nun aber den Jugendlichen der Anreiz entzogen werden, von der Sozialhilfe zu leben, statt eine Ausbildung zu machen.
Sparpotenzial bestehe da durchaus. Bei den Grossfamilien allerdings ist die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern und der OECD bereits restriktiv. «Die Rückmeldungen aus der Praxis werden zeigen, ob es hier Spielraum gibt», so Wolffers.
Ob diese Veränderungen auch tatsächlich in Kraft treten, steht allerdings noch nicht fest. Denn die Skos hat erst die verschiedenen Varianten für eine Revision präsentiert.
Nun gehen ihre Vorschläge in die Vernehmlassung. Die Revision ihrer Richtlinien soll ab dem Januar 2016 gelten.