Showdown bei Exit-Treffen
«Schweizermacher»-Regisseur Rolf Lyssy fordert den Altersfreitod

Eine Gruppe von prominenten Exit-Mitgliedern will die Sterbehilfe weiter liberalisieren. Dem Vereinsvorstand geht das zu weit. Heute kommt es in Zürich zum Showdown.
Publiziert: 17.06.2017 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:30 Uhr
«Schweizermacher»-Regisseur Rolf Lyssy fordert den Altersfreitod
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Showdown bei Exit-Treffen:«Schweizermacher»-Regisseur Rolf Lyssy fordert den Altersfreitod

Heute Samstag führt der Sterbehilfeverein Exit Deutsche Schweiz im Zürcher Volkshaus die grösste Generalversammlung seiner Geschichte durch: Etwa 1000 Mitglieder werden erwartet. Kein Wunder, denn es geht um viel – die Organisation diskutiert darüber, den Zugang zur Sterbehilfe zu erleichtern.

Foto: JORMA MUELLER PHOTOGRAPHY

Heute ermöglicht Exit die Freitodbegleitung nur dann, wenn die sterbewillige Person unter einer hoffnungslosen Diagnose, unerträglichen Beschwerden oder einer unzumutbaren Behinderung leidet. Zudem braucht es eine ärztliche Begleitung.

Genug vom Leben

Eine Gruppe um den Zürcher Anwalt Klaus Hotz fordert nun aber, dass Exit weiter geht und den sogenannten Altersfreitod unterstützt: Dass Personen über 75 Jahre auch dann Sterbehilfe erhalten, wenn sie zwar keine tödliche Krankheit, sondern einfach genug vom Leben haben. «Sterbehilfe für Betagte muss weniger bürokratisch werden», sagte Hotz kürzlich gegenüber der «Sonntags-Zeitung».

Doch das ist hochumstritten: Soll es wirklich Freitodbegleitungen für gesunde Alte geben? Wie sich zeigt, sind es die alten Vereinsmitglieder, die diese radikale Forderung aufstellen. Unter ihnen «Schweizermacher»-Regisseur Rolf Lyssy (81): «Altersmüden Menschen werden zu viele Steine in den Weg gelegt», sagt Lyssy gegenüber der «Schweiz am Wochenende».

Weitere Promis für Liberalisierung

Gemäss der Zeitung gehören weitere Prominente zum radikalen Kreis der Altersfreitod-Befürworter: Etwa Historiker Kurt R. Spillmann (80), die ehemalige Swissair-Sprecherin Beatrice Tschanz (73) und Hans Wehrli (77), alt Stadtrat der Zürcher FDP. 

Der aktuelle Vorstand sträubt sich gegen aber die Liberalisierung. Er befürchtet, dass diese schlecht für das Image der Freitodbegleitung sein könnte. Wer sich durchsetzt, wird sich am Nachmittag entscheiden. (sf)

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