Geht es um die Frage, wie viel Geld das Schweizer Radio und Fernsehen erhalten soll, dann sind sich Linke und Rechte im Bundeshaus nicht einig. Dies gilt auch für die Finanzierung der einheimischen Filmförderung.
Ginge es aber darum einen gemeinsamen Serien-Abend zu veranstalten, dann würde vielleicht einmal nicht gestritten im Bundeshaus.
So schreibt die «Wochenzeitung», dass es eine Serie gibt, die Parlamentarier aus allen Lagern lieben – die dänische Politserie «Borgen».
Vierte Staffel läuft an
Die Schweizer Politikerinnen und Politiker wollen sich demnach auch am Feierabend mit den politischen Spielchen der Mächtigen befassen. Den genau darum dreht sich die Serie. Die Serie handelt von der Politikerin Birgitte Nyborg, Mitgründerin einer Partei, die sich den Kampf gegen den Klimawandel zuoberst auf die Fahne geschrieben hat.
«Wir fanden die Serie vor zehn Jahren alle grossartig und wurden zu Fans», sagt GLP-Nationalrätin Corina Gredig (34) zur «Wochenzeitung». Ebenfalls für die Serie schwärmt die grüne Waadtländer Nationalrätin Sophie Michaud Gigon (47). Sie schaue jeweils bis tief in die Nacht Folge um Folge, erzählt sie.
Und auch die Politiker der SVP mögen die Serie: Peter Keller (51), Nationalrat und SVP-Generalsekretär, hat die Serie geschaut, «zumindest die beiden ersten Staffeln». Er sei fasziniert gewesen, wie Nyborg, diese «linksliberale Perfektionspolitikerin», einen Machtwillen und einen Führungsanspruch entwickle.
Die ersten drei Staffeln von «Borgen» wurden in den Jahren 2010 bis 2013 vom öffentlich-rechtlichen Sender DR1 produziert. Nach neun Jahren Pause läuft nun die vierte Staffel von «Borgen» auf Netflix, die besonders aktuell ist. Sie führt alle aktuellen politischen Themen in einem Strang zusammen: die Klimakrise, die Energiefrage, das Machtspiel zwischen Russland, China und den USA. (sie)